Notfälle - Porschdorf:Deutsche und tschechische Kräfte üben Notfall

Bad Schandau (dpa/sn) - Nach einem tagelangen Unwetter über der Sächsischen Schweiz und rund um Dresden passiert die Katastrophe: Im engen Elbtal unweit der tschechischen Grenze verschüttet ein Erdrutsch die Gleise. Ein Eurocity-Zug fährt in die Gerölllawine und verunglückt. Dieses Szenario in einem unwegsamen Gelände ist Ausgangspunkt für Sachsens bislang größte Katastrophenschutzübung.

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Bad Schandau (dpa/sn) - Nach einem tagelangen Unwetter über der Sächsischen Schweiz und rund um Dresden passiert die Katastrophe: Im engen Elbtal unweit der tschechischen Grenze verschüttet ein Erdrutsch die Gleise. Ein Eurocity-Zug fährt in die Gerölllawine und verunglückt. Dieses Szenario in einem unwegsamen Gelände ist Ausgangspunkt für Sachsens bislang größte Katastrophenschutzübung.

Dabei wurde am Samstag das Zusammenspiel deutscher und tschechischer Rettungskräfte trainiert. Es ging auch darum, Lücken bei der Bergung und Versorgung von Verletzten aufzudecken und bei einem tatsächlichen Notfall gar nicht erst aufkommen zu lassen.

"Katastrophen machen an Ländergrenzen nicht halt", sagt der Chef der Sächsischen Staatskanzlei, Oliver Schenk (CDU), zu Beginn der Übung. "Deshalb ist es gut, dass wir grenzübergreifend üben und uns auf solche Situationen vorbereiten", fügt er an. Neben Schenk verschaffte sich auch Tschechiens Außenminister Tomáš Petříček vor Ort einen Überblick.

Um 17.10 Uhr tönt die Sirene. Die Unfallstelle ist mit dem Auto nicht zu erreichen. Rettungswagen rasen mit Blaulicht durch Bad Schandau, kommen aber nicht zu den Verletzten. Es gibt keine Straße an der Unglücksstelle, nur einen Radweg.

Die Lage ist kompliziert. 300 Passagiere - gespielt von Komparsen - waren in dem verunglückten Zug in Richtung Prag. Zum Üben dienen den Helfern vier rote Doppelstockwagen. Von mindestens fünf Toten wird ausgegangen. Statt auf dem Landweg müssen die Opfer übers Wasser und auf dem Luftweg versorgt und geborgen werden. Boote des Technischen Hilfswerkes (THW) und von tschechischen Rettungskräften flitzen über die Elbe. Ein Rettungshubschrauber landet am Unglücksort.

Für die Übung "Schöna 2019" wurden im Oberen Elbtal bei Schöna, Bad Schandau und dem Prossener Hafen mehr als 950 Einsatzkräfte zusammengezogen. Die Retter müssen die Verletzten unter topographisch schwierigen Bedingungen bergen und in umliegende Krankenhäuser bringen, hieß es.

An der Übung sind Einheiten des Katastrophenschutzes und der Rettungsdienste der Kreise Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Bautzen und der Landeshauptstadt Dresden beteiligt. Dazu kommen kommunale Feuerwehren und Hilfsorganisationen, mehrere Polizeidienststellen, das THW und die Deutschen Bahn AG. Und nicht zuletzt sind Helfer und grenznahe Kliniken aus Tschechien einbezogen.

Für die Großübung hat die Bahn die Strecke im Elbtal gesperrt. Zwischen Krippen und Schöna wurde der Zugverkehr bis Mitternacht eingestellt. Der Elberadweg und zahlreiche Straßen waren nicht befahrbar. Anlieger und Besucher mussten Einschränkungen und Umwege in Kauf nehmen.

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