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Notfälle - Hannover:Niedersachsen: Verstöße gegen Corona-Regeln am Wochenende

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Hannover (dpa/lni) - Partys, Bordelle, Quarantäne: Verstöße gegen die Corona-Verordnung haben am Wochenende die Polizei in Niedersachsen beschäftigt. Bereits am Freitag kam es bei einer illegalen Geburtstagsfeier mit mindestens zwölf Personen in Delmenhorst zu Widerstand und Flaschenwürfen gegen die Polizei. Erst der Einsatz von Pfefferspray habe die Angriffe in der Nacht zum Samstag abgewehrt, teilten die Beamten mit. Ein 24-jähriger Besucher aus Berlin wurde in Gewahrsam genommen.

Die Party konnte zunächst mit mehreren Anzeigen unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstoßes gegen die Corona-Auflagen beendet werden. Am Morgen rückte die Polizei aber erneut aus, da einige Feierende meinten, die Party fortsetzen zu können. Sie werden für diese Nacht zweimal Bußgeld zahlen müssen.

In Schöppenstedt im Landkreis Wolfenbüttel beendete die Polizei am Samstag eine Geburtstagsfeier einer Großfamilie. 17 Menschen, darunter drei Kinder, aus mehreren Städten Deutschlands feierten zusammen. In Wolfenbüttel fand eine Polizeistreife nach einem Hinweis in einer Wohnung ebenfalls mehrere Menschen, die gemeinsam feierten. Zwei versuchten durch ein Fenster zu fliehen - was allerdings misslang. Die Feier wurde beendet.

In Bösel im Landkreis Cloppenburg überprüften Beamte am Samstagabend nach einem entsprechenden Hinweis ein Bordell. Sie fanden vier Menschen aus verschiedenen Haushalten. Die Beamten leiteten Ordnungswidrigkeitsverfahren ein.

Am frühen Sonntagmorgen hielten Beamte in Friesoythe - ebenfalls im Landkreis Cloppenburg - einen 32-Jährigen im Stadtgebiet auf, den das Gesundheitsamt unter Quarantäne gestellt hatte, wie die Polizei mitteilte. Ein Ordnungswidrigkeitsverfahren wurde eingeleitet, der Mann musste "unverzüglich" wieder in häusliche Quarantäne.

In Bad Zwischenahn im Landkreis Ammerland lösten Beamte in der Nacht zum Sonntag eine "Corona-Party" auf, wie die Polizei mitteilte. Im Ortsteil Rostrup fanden die überraschten Polizeibeamten in einem kleinen Zimmer zwei Frauen und vier Männer zwischen 21 und 28 Jahre, allesamt in "alkoholisierter Feierlaune". Abstände wurden nicht eingehalten, Mund-Nasen-Bedeckungen nicht getragen, aus verschiedenen Haushalten stammten sie auch - also löste die Polizei die Feier auf. Auch hier wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Einen Partygast erwarte ein zusätzliches Verfahren wegen der Angabe falscher Personalien.

Eine weitere "Corona-Party" anlässlich eines Geburtstages mit 13 Erwachsenen und mindestens 10 Kindern löste die Polizei in Bodenfelde (Landkreis Northeim) in der Nacht zum Sonntag auf. Schutzmaßnahmen wurden auch hier nicht eingehalten, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Die Beamten erklärten die Feier für beendet. Einige Gäste wollten das nicht einsehen und weigerten sich, ihre Ausweise vorzuzeigen. Die Polizei zog Verstärkung hinzu, erteilte Platzverweise und leitete Ordnungswidrigkeitsverfahren ein.

In einem Hotel in Soltau (Landkreis Heidekreis) beendete die Polizei ebenfalls in der Nacht zum Sonntag eine Pokerrunde mit mehr als 20 Teilnehmern. Die Beamten trafen kurz nach Mitternacht 20 Menschen an, weitere seien geflüchtet, wie ein Sprecher der Polizei am Sonntag sagte. Die überwiegend männlichen Teilnehmer der Poker-Party, bei der es auch Bewirtung und Ausschank gab, waren demnach alle im Alter von circa 30 Jahren. Gegen sie wurden Verfahren wegen des Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz eingeleitet und Platzverweise ausgesprochen.

Am frühen Sonntagmorgen hielten Beamte bei einer Verkehrskontrolle in Salzgitter ein Auto an, in dem fünf Menschen dicht gedrängt saßen. Sie stammten den Angaben zufolge allesamt aus verschiedenen Haushalten und hatten offensichtlich gemeinsam gefeiert. Die Folge: Ordnungswidrigkeitsverfahren und ein "empfindliches" Bußgeld. Ebenfalls in Salzgitter beendeten Polizisten eine Feier mit sechs angetrunkenen Menschen in einer Kleingartenparzelle. Es kam zum Platzverweis - und zum Bußgeldverfahren.

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