Notfälle - Göttingen:Sprengmeister kann mutmaßliche Bombe untersuchen

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Göttingen (dpa/lni) - Der Sprengmeister und sein Team des Kampfmittelbeseitigungsdienstes haben begonnen, den verdächtigen Fund in Göttingen genauer zu untersuchen. Die mutmaßliche Bombe befand sich zunächst noch unter etwa 80 Zentimeter Erdreich, wie die Stadt Göttingen am Samstagmittag mitteilte. Die Erde rund um die mutmaßliche Bombe musste per Hand entfernt werden, um einen etwaigen Zünder zu sichten.

Zuvor war die Evakuierung eines Bereichs, in dem rund 14 000 Menschen wohnen, nach mehreren Stunden abgeschlossen worden. "Das Gebiet ist nun vollständig evakuiert", teilte die Stadt am Samstagmittag gegen 12.00 Uhr in ihrem Liveticker mit. Vorher hatten fünf Aktivisten, die gegen den Krieg in Nordsyrien protestierten, die Aktion verzögert. Sie waren der Polizei zufolge auf Bäume geklettert. Drei von ihnen trafen die Beamten auf dem Boden an, zwei weitere saßen noch im Baum, ließen sich aber widerstandslos aus dem Sperrbereich hinaus begleiten.

Auch der Bahnhof wurde am Morgen evakuiert. Seit 11 Uhr kann der Bahnhof Göttingen nicht mehr durchfahren werden, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Das Halteverbot soll bis voraussichtlich 16.00 Uhr gelten. Über dem Sperrbereich gilt bis zum Abend auch ein Flugverbot, das aber den regulären Linienflugverkehr nicht betrifft, wie ein Sprecher der Deutsche Flugsicherung sagte. An das Flugverbot müssen sich aber auch etwa Segelflieger und Drohnenführer halten.

Das verdächtige Objekt wurde in der vergangenen Woche bei Bauarbeiten gefunden. Der Kampfmittelräumdienst geht davon aus, dass es sich um einen Bomben-Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg handelt. Nur etwa 100 Meter vom aktuellen Fundort entfernt waren 2010 drei Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes bei der Detonation eines Blindgängers getötet worden.

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