Notfälle - Frankfurt am Main:Sprengung von Weltkriegsbombe löst 30-Meter-Fontäne aus

Frankfurt/Main (dpa) - Mitten im Main in der Frankfurter Innenstadt ist am Sonntag eine Weltkriegsbombe gesprengt worden. Nach einer lauten Detonation entstand eine 30 Meter hohe Wasserfontäne, wie die Polizei mitteilte. "Es wurde bestätigt, dass die Bombe keine Gefahr mehr darstellt", sagte ein Sprecher der Polizei gegen Mittag. Zuvor hatten Taucher in dem Fluss geprüft, ob der US-Blindgänger tatsächlich unschädlich gemacht worden war.

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Frankfurt/Main (dpa) - Mitten im Main in der Frankfurter Innenstadt ist am Sonntag eine Weltkriegsbombe gesprengt worden. Nach einer lauten Detonation entstand eine 30 Meter hohe Wasserfontäne, wie die Polizei mitteilte. "Es wurde bestätigt, dass die Bombe keine Gefahr mehr darstellt", sagte ein Sprecher der Polizei gegen Mittag. Zuvor hatten Taucher in dem Fluss geprüft, ob der US-Blindgänger tatsächlich unschädlich gemacht worden war.

Die 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe war am Dienstag bei einem Übungstauchen der Feuerwehr gefunden worden. Etwa 600 Menschen wurden aufgefordert, am Sonntagmorgen aus Sicherheitsgründen ihre Wohnungen zu verlassen. Betroffen waren Teile der Altstadt mit dem Frankfurter Dom, aber auch das gegenüberliegende Mainufer.

Ursprünglich sollte lediglich der Zünder des Blindgängers abgesprengt werden. Wie der Polizeisprecher sagte, hatten die Fachleute aber einkalkuliert, dass womöglich auch die gesamte Bombe explodieren könnte. So kam es dann auch: "Wie ein Taucher nach der Explosion feststellte, wurde die Bombe im Wasser durch die Explosion total zerstört", teilte das Regierungspräsidium Darmstadt mit.

Um die Sprengung vorzubereiten, wurde eine spezielle Tauchergruppe des Kampfmittelräumdienstes Rheinland-Pfalz um Hilfe gebeten. Die Entscheidung zur Sprengung fiel am Sonntagmorgen. Danach bewegten die Taucher den Sprengkörper weit in die Fahrrinne des Mains - also in eine Tiefe von 5,50 bis 6,00 Metern. Danach wurden die Sprengladung an der Fliegerbombe angebracht und kleinere Sprengkörper unter Wasser gezündet, um Fische zu vertreiben. Dennoch trieben nach Sprengung der Bombe einige wenige Tiere leblos im Main, wie die Polizei auf Anfrage mitteilte.

Schaulustige sahen die Sprengung von einer der benachbarten Brücken aus. Straßen, die Schifffahrt und der öffentliche Nahverkehr wurden teilweise gesperrt oder umgeleitet. Im Frankfurter Kaiserdom fielen am Sonntagmorgen die Gottesdienste aus. Auch das Historische Museum sowie das Junge Museum blieben geschlossen.

Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) sprach dem Kampfmittelräumdienst sowie den Einsatzkräften von Polizei und Feuerwehr seinen Dank aus. Er dankte auch den Einrichtungen der Stadt - etwa den übrigen Museen, die während der Räumung kostenlos geöffnet hatten, dem Palmengarten und dem Zoo. Insgesamt waren etwa 350 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Deutschem Roten Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe und DLRG im Einsatz, wie es von der Polizei hieß.

Auch fast 74 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg werden in Deutschland immer wieder Blindgänger entdeckt, oft bei Bauarbeiten. Im September 2017 war nach dem Fund einer tonnenschweren Bombe nahe dem Frankfurter Uni-Campus die bisher größte Evakuierung der Nachkriegszeit in Deutschland angeordnet worden. Mehr als 60 000 Menschen waren betroffen.

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