Süddeutsche Zeitung

Norwegen:Mehrere Tote bei Gewalttat

In der norwegischen Stadt Kongsberg hat ein Mann nach Polizeiangaben offenbar mehrere Menschen mit Pfeil und Bogen getötet.

Bei einer Gewalttat in Norwegen hat es mindestens vier Tote und mehrere Verletzte gegeben. Das teilte die norwegische Polizei bei einer Pressekonferenz mit. Die Tat ereignete sich demnach am frühen Abend im Zentrum der Stadt Kongsberg, die sich etwa 80 Kilometer südwestlich von Oslo befindet.

Wie die norwegische Zeitung Dagbladet berichtet, ging der Alarm um 18.13 Uhr ein; mehrere Personen hätten die Polizei gerufen. Die Einwohner Kongsbergs wurden daraufhin gebeten, in ihren Wohnungen zu bleiben.

Der Täter, so haben es die ersten Ermittlungen ergeben, war wohl mit Pfeil und Bogen bewaffnet. Etwa eine Dreiviertelstunde nachdem der Alarm eingegangen war, sei er festgenommen worden, so die Polizei. "Nach unseren bisherigen Informationen hat er die Taten allein und ohne Hilfe ausgeführt", sagte Polizeichef Øyvind Aas. Nach weiteren Tätern sei nicht gesucht worden.

Die Verletzten wurden ins Krankenhaus gebracht. Wie viele Opfer es genau gab, konnte der Polizeichef zunächst nicht sagen. Auch die Hintergründe der Tat waren am Mittwochabend unklar. Es sei noch zu früh, um die Frage zu beantworten, ob es sich um eine terroristisch motivierte Tat gehandelt haben könnte, so Aas.

Norwegen hat vor zehn Jahren den schwersten Terroranschlag seiner modernen Geschichte erlebt. Am 22. Juli 2011 hatte der Rechtsterrorist Anders Behring Breivik zunächst im Osloer Regierungsviertel eine in einem weißen Transporter versteckte Bombe gezündet und dabei acht Menschen getötet. Daraufhin fuhr er zur etwa 30 Kilometer entfernten Insel Utøya, wo er sich als Polizist ausgab und das Feuer auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des jährlichen Sommerlagers der Jugendorganisation der sozialdemokratischen Arbeiterpartei eröffnete. 69 Menschen, vor allem Jugendliche und junge Erwachsene, kamen auf der Insel Utøya ums Leben. Breivik nannte rechtsextreme und islamfeindliche Motive für seine Taten. Er wurde im August 2012 zu einer langen Haftstrafe verurteilt.

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Quelle:
SZ vom 14.10.2021 / SZ/dpa/Reuters
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