Norwegen:"Kilometerlanges Blutbad"

Mehr als 100 frei gehaltene Rentiere sind innerhalb weniger Tage von Güterzügen überfahren worden.

Mehr als 100 Rentiere sind in Norwegen innerhalb weniger Tage von Güterzügen überfahren worden. Der Rundfunksender NRK beschrieb ein "kilometerlanges Blutbad", viele Norweger zeigten sich entsetzt. Allein am Samstag seien auf einen Schlag 65 Rentiere getötet worden. "Ich bin so in Wut, dass ich einen Schwindelanfall bekommen habe", sagte der Besitzer der Herde, Ole Henrik Kappfjell. Er habe die Bahngesellschaft kontaktiert und man habe ihm versichert, die Züge würden langsam an seinen Tieren vorbeifahren.

Rentiere werden in Norwegen mehr oder weniger frei gehalten. Im Winter bringen die Besitzer ihre Tiere in Gebiete, wo sie leichter Futter finden. Da es oft schwierig ist, große Herden zusammenzuhalten, warnen sie die Bahngesellschaften, bevor sie unterwegs sind. Zwischen 2013 und 2016 wurden laut NRK trotzdem mehr als 2000 Tiere überfahren und getötet. Ein Sprecher der Bahngesellschaft sagte dem Sender, es werde Entschädigungen geben. Die Meldung des Rentier-Besitzers sei wegen eines technischen Fehlers nicht weitergeleitet worden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: