Süddeutsche Zeitung

Unwetter:"Benjamin" erreicht Hamburger Fischmarkt

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Sturmtief Benjamin ist am Dienstag zum Teil mit Orkanböen über Norddeutschland gefegt. Größere Schäden oder Meldungen über Verletzte blieben bis zum frühen Abend aber aus. In Hamburg wurden Teile des Fischmarkts überspült. In Travemünde drückte der Wind eine Fähre gegen den Anleger. Das Schiff wurde am Rumpf durchlöchert. Ansonsten kippten vereinzelt Bäume um.

Hamburg erlebte am Dienstag die erste Sturmflut des Jahres. Kurz nach 17.00 Uhr lag der Pegelstand nach Angaben des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) bei 1,88 Meter über dem mittleren Hochwasser. Das BSH hatte zuvor vor Überflutungen gewarnt.

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes überschritt das Sturmtief am Nachmittag seinen Höhepunkt. Einen Spitzenwert bei den Windgeschwindigkeiten verzeichnete bis dahin die ostfriesische Insel Spiekeroog mit Orkanböen von 119 Kilometern in der Stunde (Stärke 12 auf der Beaufort-Skala). In Schleswig-Holstein wurden auf Helgoland und Sylt Sturmböen bis 93 km/h Windgeschwindigkeit gemessen (10 Beaufort), in Büsum sowie in der Ostsee am Leuchtturm Kiel 89 km/h (ebenfalls 10 Beaufort).

Die Elbfähre Glückstadt-Wischhafen stellte am Dienstagmittag den Fährbetrieb kurzzeitig ein. Die Schiffe sollen voraussichtlich am Abend gegen 18 Uhr den Pendelverkehr zwischen Schleswig-Holstein und Niedersachsen wieder aufnehmen, teilte die Reederei auf ihrer Homepage mit. Ungemütlich soll es auch an anderen Orten entlang der Elbe werden. Etwa in Schulau, einem Ortsteil der Stadt Wedel, in Glückstadt und Brunsbüttel rechnen Experten mit einer Sturmflut.

Auf der Hochseeinsel Helgoland erreichte das Hochwasser seinen Scheitelpunkt gegen 13.30 Uhr mit 1,55 Meter über dem normalen Hochwasser, wie ein BSH-Sprecher sagte. Der Verkehr zwischen Cuxhaven und Helgoland wurde eingestellt. Die ost- und nordfriesischen Inseln sowie die Halligen waren den Tag über teilweise vom Festland abgeschnitten, da die Fähren in den Häfen blieben.

"Der Wind wird vor allem im Binnenland spürbar weniger", sagte der Hamburger Meteorologe Michael Knobelsdorf. An den Küsten von Nord- und Ostsee bleibe es jedoch weiterhin stürmisch. Der Wind flaut nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes in der Nacht auf Donnerstag kurzzeitig ab, bevor am Wochenende wieder Sturm angesagt sei.

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