Nordrhein-Westfalen:Weiteres Todesopfer nach Amokfahrt in Münster

Münster nach der Amokfahrt

Der Täter tötete durch seine Amokfahrt drei Menschen.

(Foto: dpa)

Vor knapp drei Wochen lenkt ein 48-Jähriger seinen VW-Bus in eine Menschenmenge in Münster. Zwei Menschen werden getötet, nun ist ein weiterer an seinen Verletzungen gestorben.

Erst drei Wochen ist es her, dass Jens Alexander R. mit einem Campingbus in der Münsteraner Innenstadt in eine Menschenmenge fuhr. Zwei Menschen starben direkt am Tatort, 25 Menschen wurden verletzt. Nun ist ein weiterer Passant an seinen Verletzungen gestorben. Dabei handelt es sich der Polizei zufolge um einen 74-Jährigen aus Hamm.

Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) sprach den Angehörigen und Freunden des Verstorbenen in einer Stellungnahme sein Mitgefühl aus: "Es ist schlimm, dass ein weiterer Mensch für diese schreckliche Tat sinnlos sein Leben lassen musste." Ebenfalls betroffen zeigte sich der Münster Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU). "Wir trauern gemeinsam mit den Angehörigen", teilte er mit.

Fünf Personen befinden sich nach der Amoktat noch immer in Behandlung. Einer von ihnen liegt Klinikangaben zufolge auf der Intensivstation und befindet sich noch in kritischem Zustand.

R. soll in Suizidabsicht gehandelt haben

Jens Alexander R. war am 7. April mit einem VW-Bus in die Tische eines Lokals in Münster gerast. Nach der Fahrt hatte sich der 48 Jahre alte Industriedesigner selbst erschossen. Die Ermittlungen zum Motiv und den Hintergründen der Tat sind noch nicht abgeschlossen. Die Polizei geht aber davon aus, dass R. in Suizidabsicht handelte, auch weil er vor seiner Tat einen Brief an Bekannte hinterließ.

In diesem soll R. berichtet haben, was in seinem Leben alles schiefgelaufen sein soll und wie viel andere Menschen daran schuld seien. Einen terroristischen Hintergrund sowie ein politisches Motiv hatten die Behörden bereits kurz nach der Tat ausgeschlossen.

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