Im Fall der beiden zu Tode gequälten Frauen in Höxter hat das mutmaßliche Täterpaar nach Ermittlerangaben nicht nur weitere Opfer misshandelt, sondern auch Frauen finanziell geschädigt.
Bei der Polizei hätten sich einige Frauen gemeldet, die an die heute 46 und 47 Jahre alten Tatverdächtigen höhere Geldbeträge gezahlt hätten, teilten die Ermittler am Mittwoch mit. Nicht alle Opfer seien körperlich misshandelt worden. Genaue Summen und Gründe für die Zahlungen nannte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht.
Acht Opfer sind der Polizei bekannt, weitere könnten folgen
Wilfried W. und seine Exfrau Angelika B. hatten jahrelang Frauen per Kontaktanzeige nach Höxter-Bosseborn gelockt. Auf dem Gehöft in Ostwestfalen sollen die beiden mehrere Frauen gequält und körperlich misshandelt haben. Zwei Opfer aus Niedersachsen kamen dabei ums Leben. Sechs weitere Opfer sind der Polizei jetzt namentlich bekannt. Nach den bisherigen Ermittlungen geht die Polizei von weiteren Geschädigten aus.
Die Zahl der telefonischen Hinweise ist auf 61 gestiegen. Unter den Anrufern seien auch Zeugen, die geschäftliche Beziehungen zu dem in Untersuchungshaft sitzenden Tatverdächtigen unterhielten. Der 46-Jährige soll mit Gebrauchtwagen gehandelt haben. Die Auswertung der Hinweise sei noch nicht abgeschlossen, sagte eine Polizeisprecherin.
Die Ermittlungen der 40-köpfigen Mordkommission "Bosseborn" zu dem mutmaßlichen Täterpaar erstrecken sich auf die Zeit von Ende 1998 bis zum vergangenen Monat.