Nordhausen:Stiftungsdirektor: Mehrheit für AfD-OB-Kandidaten „schlimm“

Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, steht auf der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora. (Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa)

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Nordhausen (dpa) - Der Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Jens-Christian Wagner, hofft nach dem AfD-Erfolg im ersten Wahlgang der Oberbürgermeisterwahl in Nordhausen auf eine demokratische Mehrheit in der Stichwahl. Immerhin habe es der AfD-Kandidat im ersten Wahlgang nicht geschafft, schrieb Wagner am Sonntag im Kurznachrichtendienst X (früher Twitter). „Dass in Nordhausen aber 42,1 Prozent den Kandidaten einer rechtsextremen Partei gewählt haben, ist schlimm genug. Hoffen wir, dass die demokratische Mehrheit in der Stichwahl hält.“

Der AfD-Kandidat Jörg Prophet hatte im ersten Wahlgang mit Abstand das beste Ergebnis erzielt und steht am 24. September in der Stichwahl. Der 61 Jahre alte Unternehmer bekam am Sonntag 42,1 Prozent der Stimmen, wie eine Sprecherin der Stadtverwaltung am Abend mitteilte. Sein Kontrahent in der Stichwahl in zwei Wochen ist der parteilose Amtsinhaber Kai Buchmann, der mit 23,7 Prozent das zweitbeste Ergebnis erhielt.

In Nordhausen hatten die Nationalsozialisten von 1943 bis 1945 das berüchtigte Konzentrationslager Mittelbau-Dora betrieben, in dem insgesamt 60.000 Häftlinge unter unsäglichen Bedingungen Zwangsarbeit für die deutsche Rüstungsindustrie leisten mussten. Sie hatten unter anderem Marschflugkörper zu bauen, mit denen die deutsche Luftwaffe während des Zweiten Weltkrieges London attackierte. 20.000 Häftlinge kamen bei der Zwangsarbeit ums Leben, verhungerten, starben an Krankheiten oder wurden von den Nazis hingerichtet.

© dpa-infocom, dpa:230910-99-145522/2

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