Leute:„Ein bisschen woke“

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Kein Geschwafel, bitte: Noel Gallagher auf einer Bühne im Jahr 2005. (Foto: JUSTIN TALLIS/AFP)

Noel Gallagher hat etwas gegen Musiker, die bei Konzerten über Politik philosophieren. Maren Kroymann trauert ihrer Jugend nicht hinterher. Und König Frederik gesteht Grönland seine Liebe.

Noel Gallagher, 57, Griesgram und Musiker, ist genervt vom diesjährigen Glastonbury-Festival. Wie er der britischen Sun sagte, sei das Ende Juni in Großbritannien stattgefundene Festival „ein bisschen woke“ geworden. Er möge es nicht, wenn bei Konzerten „kleine Idioten Flaggen schwenken, politische Statements abgeben und die Bühne dafür nutzen, um zu sagen: Ist Krieg nicht schrecklich? Lasst uns alle den Krieg ausbuhen!“ Gallagher plädierte dafür, dass die Musiker „einfach ihre Songs spielen und dann von der Bühne gehen“ sollen.

(Foto: Henning Kaiser/dpa)

Maren Kroymann, 74, Schauspielerin und Kabarettistin, trauert der Jugend nicht hinterher. „Das würde heißen, dass auch meine ganzen Unsicherheiten und Zweifel wieder da wären“, sagte sie dem Stern. „Dinge, bei denen ich froh bin, dass ich sie losgeworden bin. Und ich würde wieder unterschätzt werden. Meine Fremdwahrnehmung und wie ich mich selbst sehe, das passt im Alter besser zusammen.“ Sie hadere nicht mit dem Älterwerden, sondern habe eine der besten Phasen ihres Lebens.

(Foto: Ida Marie Odgaard/dpa)

Frederik X., 56, König von Dänemark, mag Inseln mit 0,026 Einwohnern pro Quadratkilometer. „Kann man sein Herz an ein Volk und ein Land verlieren?“, fragte er während einer Grönland-Reise bei einem Galadinner in der Hauptstadt Nuuk – und sagte dann: „Ja, das kann ich bestätigen. Grönland hat eine ganz besondere Bedeutung für meine Familie und für mich.“ Erfahrungen früherer Grönland-Reisen, darunter eine monatelange Schlittenhund-Expedition, hätten ihn auch auf die Zeit als König vorbereitet, sagte er. „Ein Teil der Vorbereitung fand im Fjord vor Nuuk statt. Ein Teil der Vorbereitung fand auf einem Hundeschlitten in Nordgrönland statt. Ein Teil der Vorbereitung fand statt, als ich mein Herz an Grönland und die Grönländer verlor.“

Simon Schwarz 2023 mit der damaligen bayerischen Digitalministerin Judith Gerlach bei der Premiere von "Rehragout Rendezvous" in München. (Foto: Felix Hörhager/dpa)

Simon Schwarz, 53, Schauspieler, empfand seine ADHS-Diagnose als Moment der Erkenntnis. „All das, was in meinem Leben bisher schiefgegangen war, hat plötzlich Sinn ergeben“, sagte der Österreicher der Apotheken Umschau. Nach eigenen Worten habe er vor wenigen Jahren von seiner ADHS-Diagnose erfahren. „Es war eine Erleichterung, zu wissen, was mit mir los ist.“ ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung und wird häufig bei Kindern im Grundschulalter diagnostiziert. Sie kann aber auch im Erwachsenenalter fortbestehen. Als Kind habe er Schwierigkeiten gehabt, seine Emotionen zu kontrollieren, sagte Schwarz. Er sei schnell ausgeflippt. Schon im Kindergarten sei er in die Kategorie „sozial nicht integrierbar“ gesteckt worden. „Aus dieser Ecke kam ich auch nicht mehr raus. Das war schlimm.“

Kevin Bacon, 65, Schauspieler, hadert mit seiner Prominenz. Genervt von der Tatsache, als Hollywood-Star auf der Straße ständig erkannt zu werden, habe er sich eine Zeit lang verkleidet, sagte er dem Magazin Vanity Fair. „Ich möchte mich nicht beschweren, aber ich habe ein Gesicht, das einen hohen Wiederkennungswert hat.“ Ein Hut oder eine Sonnenbrille würden als Tarnung nicht ausreichen. Also zog sich Bacon falsche Zähne, eine falsche Nase und eine Brille über – und erreichte sein Ziel: „Niemand hat mich erkannt“, sagte er. Überzeugt war er davon allerdings auch nicht. „Die Leute drängten sich an mir vorbei, sie waren nicht nett zu mir. Niemand sagte mehr ,I love you‘. Ich musste in der Schlange stehen, um einen verdammten Kaffee zu bekommen. Ich dachte mir: Das ist Scheiße. Ich will wieder berühmt sein.“

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Fassung haben wir die Schauspieler Simon Schwarz und Sebastian Bezzel verwechselt. Die ADHS-Diagnose haben wir fälschlicherweise Bezzel zugeordnet, dabei war es Schwarz, der im Interview mit der Apotheken Umschau über seine Hyperaktivitätsstörung gesprochen hat. Wir haben den Fehler korrigiert.

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