Aktuelles Lexikon:Nilpferd

Die Tiere gehören zu den schwersten Säugern der Welt; sie können Menschen sehr gefährlich werden – und vermehren sich nun in einer Gegend besonders.

Von Vera Schroeder

Auch Nilpferde folgen der Globalisierung. Die großen Säugetiere, die so heißen, weil sie ursprünglich entlang des Nils lebten, kommen heute vor allem in Afrika südlich der Sahara in freier Natur vor. Dazu bevölkern sie weltweit Zoos. Die pflanzenfressenden Riesen, die auf den ersten Blick so niedlich aussehen, gehören mit einem Gewicht von teilweise mehr als drei Tonnen nach Elefanten und Walen zu den schwersten Säugern der Welt. Und sie sind gerade in freier Wildbahn auch nicht so lieblich, wie ihr breites Maul, die großen Nasenlöcher und die Augen mit den langen Wimpern sie erscheinen lassen. Im Gegenteil: Mit ihrem kräftigen Kiefer und den scharfen Schneidezähnen können Nilpferde, wenn sie in Rage geraten, zur Bedrohung werden. Außergewöhnlich rasant sind sie dazu. Bis zu 30 Stundenkilometer rennen angestachelte Nilpferde, um einiges schneller als der Mensch. Die Flusspferde gehören deshalb zu den gefährlichsten Tieren der Welt. Auf dem afrikanischen Kontinent werden jedes Jahr mehrere Hundert Personen von ihnen getötet. Und trotz ihrer reiseuntauglichen Größe verbreiten die Tiere sich nun auch invasiv: Wilde Nilpferde vermehren sich seit einigen Jahren in Südamerika, mehr als 160 Exemplare wurden schon gezählt.

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