Nigeria:Wohl keine Überlebenden nach Flugzeugabsturz

Bei dem Unglück in Nigeria sind offenbar doch alle 117 Passagiere ums Leben gekommen. Darauf deuteten die jüngsten Berichte von der Unglücksstelle hin, sagte ein Regierungssprecher.

Wenige Stunden zuvor hieß es noch, mehr als die Hälfte der Passagiere habe überlebt. Die Boeing 737 der Fluggesellschaft Bellview Airlines war am Samstagabend auf dem Flug von Lagos nach Abuja nach dem Start von den Radarschirmen verschwunden.

Nach Angaben einer Sprecherin der Airline verlor die Bodenstation drei Minuten nach dem Start den Kontakt zur Maschine. Die Unglücksursache war zunächst unklar, es wurde auch über eine Entführung spekuliert.

14 Stunden lang galt der Jet als vermisst, dann fanden Suchtrupps das Wrack nahe der verschlafenen Kleinstadt Kishii in Südwest-Nigeria. Das Flugzeug blieb bei dem Absturz offenbar weitgehend intakt.

Eine der sichersten FLuglinien Afrikas

Nigerias Präsident Olusegun Obasanjo äußerte sich schockiert über den Unfall. Die betroffene Fluggesellschaft Bellview gelt bisher in Afrika als Vorbild in Sachen Sicherheit.

Der Absturz der Boing 737 in Nigeria rückt die erklärten Ziele afrikanischen Politiker in weite Ferne, bis 2015 die Unfallbilanz spürbar zu verbessern. Noch vor wenigen Monaten hatte auch der südafrikanische Präsident Thabo Mbeki die Zustände auf Afrikas Flughäfen angeprangert. "Der schlimme Zustand der Luftfahrtindustrie lässt eine Menge zu wünschen übrig", hatte er auf einer internationalen Konferenz kritisiert.

Ein Viertel aller Unfälle mit westlichen Flugzeugen weltweit entfällt auf den Kontinent, obwohl er gerade mal 4,5 Prozent zum Weltluftverkehr beiträgt.

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