Massenpanik in Nigeria:31 Tote bei Ansturm auf Kirchenveranstaltung

Laut der Polizei von Port Harcourt sei Panik in einer Menschenmenge ausgebrochen, die um Lebensmittelspenden anstand.

Bei einer Massenpanik kurz vor Beginn einer Kirchenveranstaltung in Nigeria sind nach Polizeiangaben 31 Menschen ums Leben gekommen. Sieben weitere wurden am Samstagmorgen bei dem Zwischenfall in der Stadt Port Harcourt im Süden des Landes verletzt, wie die Polizei der Deutschen Presse-Agentur (dpa) bestätigte. Wie CNN unter Berufung auf das Nigeria Security and Civil Defense Corps berichtet, seien unter den Opfern vor allem Kinder.

Die Massenpanik sei in einer große Menschenmenge entstanden, die gekommen sei, um kostenlose Lebensmittelspenden und Güter des täglichen Gebrauchs entgegenzunehmen, sagte Polizeisprecherin Grace Iringe-Koko der Deutschen Presse-Agentur. Neben Essen sollten offenbar auch Haushaltsprodukte, Möbel, Kleidung und Schuhe verteilt werden. Bürger waren aufgerufen worden, für die Aktion zu spenden.

Ersten Berichten zufolge könnte ein Gedränge kurz vor Beginn der Veranstaltung die Massenpanik ausgelöst haben, sagte sie weiter. Um die erwartete Besuchermenge besser aufnehmen zu können, hätte man demnach in den größeren Polo Club eingeladen, berichtete die Zeitung Punch. Einige Menschen hätten allerdings bereits seit Freitag gewartet, hieß es weiter. Nigeria ist unter anderem auf den Import von Getreide aus Russland und der Ukraine angewiesen. Laut Regierungsdaten leben etwa 80 Millionen Menschen in Armut.

Als ein kleines Tor geöffnet wurde, habe die Menge möglicherweise versucht, sich Zutritt zu verschaffen. Die Toten und Verletzten wurden Berichten zufolge in das nahe gelegene Militärkrankenhaus von Port Harcourt gebracht. In der Vergangenheit war es bereits zu ähnlichen Vorfällen gekommen. Im Juli waren in Maiduguri im Nordosten Nigerias sieben Menschen gestorben, als eine Hilfsorganisation kostenlose Lebensmittel verteilte.

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