Nigeria:Dreijährige Britin entführt

In der Hafenstadt Port Harcourt ist ein dreijähriges Mädchen mit Waffengewalt aus einem Auto gezerrt worden. Der Fall des Kleinkindes ist der traurige Höhepunkt einer Serie: Entführungen ausländischer Mitarbeiter von Ölfirmen und deren Angehöriger sind im Niger-Delta an der Tagesordnung.

Die dreijährige Britin Margaret Hill ist in der nigerianischen Hafenstadt Port Harcourt entführt worden.

Nigeria
(Foto: Karte: SZ)

Nach Angaben der BBC wurde die Tochter eines Briten und einer Nigerianerin auf dem Schulweg mit Waffengewalt aus dem Auto gezerrt. Das Auto war in der südnigerianischen Stadt in einen Verkehrsstau geraten.

Über die Identität der Entführer war zunächts nichts bekannt. Im Niger-Delta kam es in den vergangenen Wochen aber immer wieder zu Entführungen durch bewaffnete Gangs, die hohe Lösegeldforderungen an Ausländer und Geschäftsleute stellen.

Der Vater der Entführten betreibe in Port Harcourt eine Bar, verlautete aus Sicherheitskreisen. Ebenfalls im Bundesstaat Rivers waren am Mittwoch fünf ausländische Mitarbeiter der Ölfirma Lone Star verschleppt worden. Bei den Entführten handelt es sich nach Angaben der Polizei und ihres Auftraggebers, des britisch-niederländischen Ölkonzerns Shell, um zwei Neuseeländer, einen Australier, einen Libanesen und einen Venezolaner.

Entführungen von Ausländern, häufig Mitarbeiter von Ölfirmen und deren Angehörige, sind im Niger-Delta an der Tagesordnung. Seit Anfang 2006 wurden rund 200 Ausländer verschleppt. Die Mehrzahl von ihnen wurde nach wenigen Tagen oder Wochen wieder freigelassen. Die Entführer verlangen meist, dass die Bevölkerung stärker an den Einkünften aus den Ölgeschäften beteiligt wird. Nigeria ist einer der weltweit größten Erdölexporteure und der größte Afrikas.

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