Süddeutsche Zeitung

Niedersachsen:Bär in Osnabrücker Zoo ausgebrochen und erschossen

Das Tier überwand einen Elektrozaun und entkam über ein Nachbargehege. Der Zoo wurde zwischenzeitlich geräumt.

Ein Bär ist am Samstagnachmittag im Osnabrücker Zoo aus seinem Gehege ausgebrochen. Der Tierpark wurde zwischenzeitlich geräumt, ein Mitarbeiter tötete den Bären kurz nach dessen Flucht. Der Vorfall ereignete sich am Samstag um 14.15 Uhr; bei sonnigem Wetter dürfte der Zoo zu diesem Zeitpunkt gut besucht gewesen sein.

"Es bestand zu keinem Zeitpunkt Gefahr für Leib und Leben", sagte eine Zoosprecherin. Das Raubtier überwand nach Polizeiangaben zunächst den Elektrozaun zum angrenzenden Fuchsgehege und entkam so in den Park. Polizisten und Zoomitarbeiter suchten am Samstagnachmittag nach der Ausbruchsstelle.

Wie die Neue Osnabrücker Zeitung berichtet, wurden die Besucher von einem Mitarbeiter im Affenhaus in Sicherheit gebracht; nach Eintreffen der Polizei wurde der Tierpark komplett evakuiert. Inzwischen dürfen demnach wieder Besucher auf das Gelände, der Bereich um das Bärengehege bleibt jedoch gesperrt.

Bei dem entkommenen Tier handelt es sich um den Hybridbären Taps, eine Mischung aus Braun- und Eisbär. Gemeinsam mit seiner Schwester Tips war er die Attraktion des Osnabrücker Zoos. Die beiden Mischbären waren das Produkt der gemeinsamen Haltung verschiedener Bärenarten in einem Gehege vor mehr als zehn Jahren. Dass ein Eisbär mit einer Braunbärin Nachkommen zeugt, hätten die Tierpfleger damals nicht für möglich gehalten.

Der Zoo nutzte die Bären, um bei Führungen und in einer Ausstellung auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Denn auch in arktisnahen Regionen, etwa in Kanada, wurden 2006 und 2010 Bären geschossen, die sich per DNA-Nachweis als Mischlinge entpuppten. Ihr Auftauchen hat vermutlich damit zu tun, dass sich die Lebensräume aufgrund der Erderwärmung zunehmend überschneiden.

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