Niederlande gedenken Opfer von Flug MH17:"Gemeinsam sind wir entsetzt"

298 Menschen starben beim Absturz der MH17, unter ihnen viele Familien auf dem Weg in den Sommerurlaub. Nun haben die Niederlande in einer bewegenden Gedenkfeier den Opfern gedacht. Doch einige der Leichen können möglicherweise niemals geborgen werden.

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Immer noch ist nicht geklärt, warum die malaysische Passagiermaschine MH17 über der Ukraine abgeschossen wurde. Klar ist nur: 298 Menschen wurden getötet. Nun fand in Amsterdam eine nationale Gedenkfeier statt. "Gemeinsam sind wir entsetzt, gemeinsam sind wir wütend, gemeinsam sind wir still", sagte der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte.

A Memorial For The Victims Of Flight MH17 Is Held In Amsterdam

Quelle: Jasper Juinen/Getty

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Angehörige aus allen Ländern verlasen während der vom Rundfunk übertragenen Feier die Namen der Toten sowie deren Alter. Zwei Drittel der Opfer waren Niederländer, unter ihnen viele Familien auf dem Weg in den Sommerurlaub. Klassenkameraden der jungen Opfer legten Blumen vor den 298 Kerzen nieder, die an die Opfer erinnerten. Zu den Trauergästen gehörte auch Anton Kotte, der drei Angehörige bei der Tragödie verlor, unter ihnen auch seinen Sohn. Sein Leben gleiche seitdem einem niemals anhaltendem Zug, in dem er mit den anderen Trauernden sitze, sagte Kotte. "Wir kannten uns nicht, aber wir sind Partner in unserem Unglück."

National commemoration for the victims of Malaysian Airlines flig

Quelle: dpa

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Ministerpräsident Rutte (Mitte) sprach den mehr als 1600 Angehörigen im Namen des Landes sein Mitgefühl aus. "Was wäre gewesen, wenn die Ferien einen Tag später losgegangen wären? Wenn die Maschine Verspätung gehabt hätte? Was wäre, wenn wir alle aufwachen würden und feststellten, dass es nur ein Traum war?", sagte er. "Es gibt kein 'Was wäre' - nur die brutale Realität von 298 Toten." Er betonte, die Opfer würden nie vergessen.

Dutch royals at the national commemoration for the victims of Mal

Quelle: dpa

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Gita Wiegel, die bei dem Unglück ihre Mutter verlor, sagte, sie habe die Idee, ihre Mutter vier Wochen lang zu entbehren, "schrecklich" gefunden. "Das aber ist noch viel schrecklicher." Die 13-Jährige will im Namen ihrer Mutter so weiterleben, dass diese "wenn sie von oben auf mich herunterschaut, stolz auf mich ist". Zu den Gästen der Gedenkfeier zählten auch das Königspaar und Königinmutter Beatrix (Foto) sowie Botschafter anderer Herkunftsländer der Opfer.

National commemoration for the victims of Malaysian Airlines flig

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Die Flaggen auf den offiziellen niederländischen Gebäuden waren auf Halbmast gesenkt. Die Passagiermaschine der Malaysia Airlines war am 17. Juli auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur gewesen. Bislang sind 289 der 298 Opfer identifiziert. Nach Angaben des niederländischen Außenministers Bert Koenders können einige der Opfer möglicherweise niemals geborgen werden.

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Eine vorläufige Untersuchung des Hergangs, die von den Niederlanden geleitet wurde, ergab, dass die Maschine im Flug von einer Vielzahl von Objekten durchsiebt wurde, bevor sie abstürzte. Vermutlich wurde vom Boden aus eine Rakete abgefeuert, die das Flugzeug zerstörte. Die Führung in Kiew, die USA und westliche Medien glauben, prorussische Separatisten hätten den Flug MH17 abgeschossen.

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Moskau sieht die Verantwortung für den Absturz hingegen bei Kiew. Präsident Wladimir Putin (links) beschuldigte am Montag die ukrainische Armee, das Gebiet um die Unglücksstelle "ständig" mit Artillerie zu beschießen. Das sagte Putin der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti zufolge bei einem Treffen mit dem malaysischen Regierungschef Najib Razak (rechts) in Peking. Dadurch werde die Arbeit der internationalen Experten am Absturzort beeinträchtigt. Putin begrüßte zugleich, dass den malaysischen Spezialisten "endlich" gestattet wurde, vollständig an den Ermittlungen teilzunehmen. Sie würden dabei sicherlich einen "unerlässlichen Beitrag" leisten.

© SZ.de/dpa/AFP/afis/olkl
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