Niederlande:Fälle von Kindesmissbrauch bei "Plan International"

  • Bei der Kinderhilfsorganisation Plan International hat es mindestens sechs Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern gegeben.
  • Der niederländische Zweig des Hilfswerks ist selbst mit den Vorfällen an die Öffentlichkeit gegangen.
  • Die betreffenden Mitarbeiter wurden fristlos entlassen, es wurde Strafanzeige erstattet.

Bei der Kinderhilfsorganisation Plan International soll es mindestens sechs Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern gegeben haben. Die betreffenden Mitarbeiter seien fristlos entlassen und es sei Strafanzeige erstattet worden, teilte der niederländische Zweig der Organisation mit. Alle Fälle seien vom Sommer 2016 bis Sommer 2017 registriert worden.

Erst in der vergangenen Woche waren Missbrauchsfälle bei den Hilfsorganisationen Oxfam und Ärzte ohne Grenzen bekannt geworden. Daraufhin entschloss Plan International sich zur Veröffentlichung der eigenen Fälle. Wo der Missbrauch stattgefunden hat, wurde nicht mitgeteilt. Der belgischen Zeitung de Standaard zufolge waren ein Mitarbeiter von Plan International und fünf Freiwillige sowie Mitarbeiter von Partnerorganisationen involviert.

"Wir sind unglaublich schockiert von diesen Vorfällen und finden es schrecklich für die Opfer", schrieb die Direktorin Monique van 't Hek von Plan Niederlande in einer E-Mail an die Spender des Hilfswerks.

Die Kinderhilfsorganisation hat nach eigenen Angaben etwa 10 000 Mitarbeiter und Tausende ehrenamtliche Helfer in 75 Ländern. Sie wollen das Leben von Kindern in Entwicklungsländern verbessern. In Deutschland unterstützen einige Prominente das Hilfswerk, so sind unter anderem der Fußballspieler Mario Götze, der Rennrodler Felix Loch und die Schauspielerin Senta Berger sowie die Moderatorin Dunya Hayali als Botschafter tätig.

© SZ.de/dpa/vbol - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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