Ob sie ahnte, was ihr bevorstehen würde? Am Morgen des 19. April hatte die Strafverteidigerin Inez Weski einen spektakulären Auftritt vor Gericht in Amsterdam. Eigentlich sollte ihr Mandant Ridouan Taghi Gelegenheit zu einem "letzten Wort" erhalten. Ihm und 16 Mitangeklagten werden sechs Morde, vier Mordversuche, Drogenhandel sowie Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Das Verfahren steht vor dem Abschluss, die Anklage will Taghi lebenslang hinter Gitter bringen. Ihrer Ansicht nach ist alles bewiesen, alles gesagt.
Niederlande:Die Staranwältin und der Drogenboss
Inez Weski galt als unbestechlich, dann wurde die Strafverteidigerin verhaftet. Sie soll Ridouan Taghi geholfen haben, Nachrichten aus dem Hochsicherheitsknast zu schmuggeln. Der Fall zeigt, wie das organisierte Verbrechen den niederländischen Rechtsstaat an seine Grenzen bringt.
Von Thomas Kirchner
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