Niederländischer Prinz in Lebensgefahr:Polizei befragt Begleiter

Der niederländische Prinz Johan Friso liegt seit vier Tagen im künstlichen Koma, es ist unklar, ob er überleben wird. Die österreichische Polizei hat nun den Mann befragt, der mit dem Prinzen unterwegs war, als eine Lawine abging und den Königssohn unter sich begrub. Es soll auch die Frage geklärt werden, wer die Lawine auslöste.

Seit vier Tagen bangt die niederländische Königsfamilie um das Leben von Prinz Johan Friso. Täglich reisen sie von Lech in Vorarlberg nach Innsbruck, um ihm im dortigen Universitätsklinikum einen Besuch abzustatten. Am Freitag war der Sohn von Königin Beatrix beim Skifahren am Arlberg von einer Lawine verschüttet worden. Er hatte 20 Minuten lang unter Schneemassen gelegen und einen Herzstillstand erlitten, bevor er gefunden und wiederbelebt wurde.

Königin Beatrix von den Niederlanden und ihre Schwiegertochter Mabel sorgen sich um Prinz Johan Friso. Der 43-Jährige liegt seit Freitag im künstlichen Koma. (Foto: REUTERS)

Die österreichische Polizei hat jetzt Johan Frisos Begleiter zu dem Unglück befragt. Der 42 Jahre alte Hotelier war mit dem Prinzen unterwegs, als sich eine Lawine löste und Friso unter sich begrub. Zu den Ergebnissen wollte sich die zuständige Staatsanwaltschaft Feldkirch zunächst aber nicht äußern.

Gegen den Hotelbesitzer wird wegen fahrlässiger Körperverletzung unter besonders gefährlichen Verhältnissen ermittelt - rein routinemäßig. Bei den Ermittlungen geht es auch um die Frage, welcher der beiden Männer die Lawine auslöste. Zur Klärung des Ablaufs wurde ein Sachverständiger hinzugezogen. Es gibt auch Zeugen des Unglücks. So waren einige Skilehrer in der Nähe, als sich die Lawine löste.

Der Gesundheitszustand des 43-Jährigen ist unverändert kritisch. Er liegt seit vergangenem Freitag im künstlichen Koma auf der Intensivstation der Uniklinik. Die Ärzte kündigten an, dass sich erst Ende dieser Woche kläre, ob und in welcher gesundheitlichen Verfassung Friso überleben werde. Sein Gehirn könnte nach Einschätzung von Ärzten durch den Sauerstoffmangel Schaden genommen haben.

© Süddeutsche.de/dpa/ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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