Der Notruf ging um 1.50 Uhr am Samstagmorgen ein, sagt die Polizei später, er sei "von einer unbeteiligten Person" gekommen. Mitten im New Yorker Stadtteil Manhattan, in der Bowery Street, so schreibt die New York Times, ist auf einer Straße eine Person mit tödlichen Kopfverletzungen entdeckt worden. Die alarmierten Beamten finden ganz in der Nähe noch einen zweiten Mann, ebenfalls mit schwersten Kopfverletzungen. Er wird in ein Krankenhaus gebracht und befindet sich in einem kritischen Zustand.
Die Polizei ermittelt, sucht die Gegend ab. Schnell wird klar, dass es sich hier um ein größeres Verbrechen handeln muss: Drei weitere tote Männer werden gefunden, alle auf die gleiche Art zugerichtet.
Vier Tote und ein Schwerverletzter in einer einzigen Nacht. Alle Opfer sind, das kann die Polizei schnell herausfinden, Obdachlose, die auf dem Straßen von Manhattan leben. Und das New York Police Department präsentiert am Samstag bereits einen Verdächtigen: Ein 24-Jähriger befinde sich in Gewahrsam, auch er sei vermutlich obdachlos, sagt Lieutenant Thomas Antonetti.
Die Tatwaffe, einen etwa 90 Zentimeter langen metallischen Gegenstand, habe man sicherstellen können, so Antonetti. Es soll sich um eine Art Rohr handeln, das möglicherweise von einer Baustelle stammt. Wie die New York Post schreibt, hatte der Verdächtige den blutverschmierten Gegenstand in der Hand, als die Polizei ihn nahe dem zweiten Tatort aufgriff, wo die drei toten Männer gefunden wurden.
Genaues zu Motiv und Hintergründen der Tat wissen die Ermittler noch nicht. Antonetti spricht jedoch von einem "willkürlichen Angriff". Man habe keine Erkenntnisse, dass die Opfer "wegen ihrer Abstammung, ihres Alters oder irgendetwas in dieser Art" angegriffen worden seien, so der Polizeisprecher.
Einer New Yorker Hilfsorganisation zufolge gibt es in der Stadt, die 8,5 Millionen Einwohner hat, mehr als 63 000 Menschen, die in vorübergehend genutzten öffentlichen Notunterkunften schlafen. Weitere 4000 leben dauerhaft auf der Straße, wobei die letztere Zahl nur eine grobe Schätzung darstellt. Auch in Deutschland gibt es zwar Statistiken über Wohnungslose und über jene, die Hilfsangebote nutzen, die Zahl der Menschen jedoch, die tatsächlich obdachlos sind, wird meist von einzelnen Städten lokal erhoben und nicht systematisch bundesweit erfasst.