Ein Mann hat am Sonntagnachmittag (Ortszeit) vor der Kathedrale Saint John the Divine im New Yorker Stadtteil Manhattan um sich geschossen. Der Mann habe mit zwei Handfeuerwaffen das Feuer eröffnet, als auf den Stufen der berühmten Kirche gerade ein 45-minütiges Open-Air-Weihnachtskonzert zu Ende ging, teilte die New Yorker Polizei mit. Drei anwesende Beamte töteten den Mann mit einem Kopfschuss. Außer dem Schützen wurde niemand verletzt.
Das Motiv ist unklar. Zeugen sagten aus, der Schütze habe gerufen, man solle ihn töten, als er das Feuer eröffnete. Die Polizei berichtete, der Mann sei schwarz gekleidet gewesen, habe eine Maske getragen und sei plötzlich hinter einer Steinsäule am oberen Ende der Kirchentreppe hervorgetreten. Der Schütze sei in der Vergangenheit kriminell in Erscheinung getreten. Er habe eine Tasche bei sich getragen. Darin seien Benzin, ein Seil, Kabel, Messer und eine Bibel gefunden worden.
Alle Betroffenen seien schockiert, sagte eine Sprecherin der Kirche der New York Times. "Der Schütze hätte eine Menge Menschen töten können. Hier waren Hunderte und er hat mindestens 20 Schüsse abgefeuert." Ob der Mann in die Luft schoss oder auf Menschen zielte, wird noch ermittelt.
Saint John the Divine ist der Bischofssitz der Episcopal Diocese of New York. Sie zählt zu den größten Kirchengebäuden weltweit. Die Episkopalkirche der Vereinigten Staaten ist eine Mitgliedskirche der Anglikanischen Gemeinschaft. Obwohl nur etwa ein Prozent der US-Bevölkerung dieser Kirche offiziell angehört beziehungsweise sich zu ihr bekennt, hat sie etwa ein Viertel aller US-Präsidenten hervorgebracht, zuletzt George Bush senior.
Die Polizisten seien ersten Angaben zufolge aus Sicherheitsgründen vor Ort gewesen. Das Konzert fand unter Corona-Auflagen statt.