New York:Hauptstadt der Joints

Im vergangenen Jahr sind in New York fast 40.000 Menschen wegen des Besitzes von Haschisch und Marihuana festgenommen worden. Menschenrechtler machen die Polizei für den Rekordwert verantwortlich.

Im vergangenen Jahr sind in New York fast 40.000 Menschen festgenommen worden, weil sie einige Joints in der Tasche hatten. Einer Studie von Bürgerrechtsexperten zufolge ist die US-Metropole damit weltweit Spitzenreiter bei den Festnahmen wegen Besitzes von kleinen Mengen Haschisch oder Marihuana, berichtete die New York Times am Mittwoch.

Kleine Mengen Haschisch für den persönlichen Gebrauch sind in New York erlaubt - nicht aber in der Öffentlichkeit. (Foto: Foto: AP)

Insgesamt nahm die Polizei in den vergangenen zehn Jahren fast 375.000 Menschen wegen geringer Drogendelikte fest - achtmal mehr als im Jahrzehnt davor. Die Verfasser der Studie, die sich für eine Änderung der Drogenpolitik einsetzen, werfen den Behörden Parteilichkeit vor.

90 Prozent der Festgenommenen waren demnach Männer, obwohl etwa gleich viel Frauen Hasch rauchen wie Männer. 52 Prozent der Verdächtigen waren Schwarze, sie stellen jedoch nur etwa ein Viertel der Stadtbevölkerung.

In New York sind kleine Mengen Haschisch für den persönlichen Gebrauch erlaubt, allerdings darf man nicht öffentlich damit gesehen werden. Die Polizei lege es gezielt darauf an, Verdächtige in der Öffentlichkeit zu erwischen, kritisiert die Studie. Dagegen argumentiert die Polizei, dass strenges Vorgehen bei Kleindelikten auch schwerere Fälle von Kriminalität verhindert.

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