SZ-Kolumne "Bester Dinge":Einer muss es ja machen

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(Foto: Orillard-Demaire/Andia.fr via ww)

Leben und vor allem arbeiten in einem Paradies aus Gebirgen, Wäldern und einsamen Stränden? In Neuseeland finden sich für diesen Traumjob kaum Bewerber. Für alle, die es ernst meinen, ist das eine Chance.

Von Marcel Laskus

Wenn Tourismusbehörden mal wieder Leute suchen, die beruflich auf eine einsame irische Insel aufpassen, einen Leuchtturm vor der Küste Kaliforniens bewachen oder 150 Strände testen sollen, dann ist das immer eine nette Nachricht in trüben Zeiten. Bestenfalls schieben manche Leserinnen am Küchentisch dann die Zeitungsseite an der Kaffeetasse des Gegenübers vorbei und raunen: "Das wär's doch, Thomas, oder?" Manchmal schließt sich ein Ich-bin-dann-mal-weg-Seufzen an, eine Into-the-Wild-Sehnsucht, eine vage Überlegung, ob es jetzt, da die Kinder fast aus dem Haus sind, nicht doch eine Fluchtoption gäbe aus der ewigen Pendelbewegung zwischen Gardasee, Bioregal und höhenverstellbarem Schreibtisch.

Es wird dann gegoogelt, nur mal spaßeshalber, wie teuer so ein Leben am anderen Ende der Erde denn wirklich wäre. Und es wird durchdacht, wie übel es einem der beste Freund nehmen würde, wenn man seinen runden Geburtstag verpasst. Doch dann bleiben die Flugtickets doch ungebucht, der alte Job ungekündigt, und der Traumjob ein Traum.

90 000 NZ-Dollar (52 140 Euro) bekäme man in Neuseeland im Jahr, wenn man im malerischen Te Wahipounamu die Aufgabe des Aufsehers für Biodiversität übernehmen würde. Der Arbeits- und Wohnort wäre ein 26 000 Quadratkilometer großes Unesco-Welterbe-Paradies aus Gebirgen, Wäldern und einsamen Stränden. In der Theorie ein Traumjob für viele, zweifelsfrei. Nur: Gerade einmal drei tatsächliche Bewerbungen trafen bis jetzt ein, weshalb es nun auch weltweit Interessierte versuchen dürfen. Für jene, die sich nicht trauen, ist das schade. Für die Leute, die den Job wirklich wollen, stehen die Chancen dafür umso besser.

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