Süddeutsche Zeitung

Neuseeland:Hunderte gestrandete Wale gelangen zurück ins Wasser

Nach Massenstrandungen von Grindwalen im Süden Neuseelands gibt es gute Nachrichten: Mehr als 200 Tieren ist es gelungen, in tiefere Gewässer zurückzuschwimmen.

Innerhalb kurzer Zeit waren über 650 Grindwale an die als Farewell Spit bekannte Landzunge im äußersten Norden der neuseeländischen Südinsel angespült worden. Rund 350 starben, 20 von ihnen mussten eingeschläfert werden. Helfer konnten etwa 100 Wale wieder ins Meer schieben. Nun konnten mehr als 200 Wale ohne Unterstützung in tiefere Gewässer zurückschwimmen.

Hunderte Freiwillige beteiligten sich an dem Einsatz zur Rettung. Sie hielten die Tiere kühl und feucht, in dem sie mit Wasser getränkte Decken über sie legten und ständig Wasser über sie gossen.

In Farewell Spit stranden immer wieder Wale

Der Grund für das Massensterben war zunächst unklar. Eine Walschutzorganisation hatte am Freitag die Vermutung geäußert, eine Kombination aus hohen Temperaturen und Erkrankungen könne die Ursache sein. Bekannt sind Fälle, in denen Wale einem kranken Leittier ans Ufer folgten. Möglich wäre auch, dass das Echolot-System der Tiere von Unterwasserlärm oder anderen Faktoren gestört wurde. Bei der Echoortung senden Wale Schallwellen aus, die von der Umgebung reflektiert werden. Die reflektierten Wellen werden anschließend vom Tier wieder aufgenommen und im Gehirn zu einem Bild der Umgebung weiterverarbeitet. So können die Tiere sich orientieren.

An der Landzunge Farewill Spit landen immer wieder Wale. Bereits im Februar 2015 waren dort 200 Tiere gestrandet. Damals konnten 60 Wale wieder ins Meer gebracht werden.

Grindwale, auch Pilotwale genannt, werden bis zu acht Meter lang. Männliche Tiere erreichen ein Gewicht von bis zu drei Tonnen. Die Säuger bevorzugen gemäßigte und kalte Gewässer. Auf der Südhalbkugel sind sie in allen Ozeanen zu finden, auf der Nordhalbkugel nur im Atlantik.

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SZ.de/AP/AFP/dpa/vbol/harl
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