Neuseeland:Explosion in Bergwerk - 29 Arbeiter vermisst

Lesezeit: 2 min

In einer Kohlegrube an der Westküste Neuseelands hat es eine schwere Explosion gegeben. 29 Bergleute sind unter Tage verschüttet, die ersten zwei Kumpel konnten aber schon gerettet werden.

Nach einer Explosion in einem Kohlebergwerk in Neuseeland gibt es offenbar mehrere Überlebende. Die ersten Bergleute konnten bereits geborgen werden. Zwei verschüttete Männer wurden an die Oberfläche geholt, teilte die Polizei mit. 29 weitere Kumpel werden noch vermisst. In Berichten örtlicher Medien hieß es, es habe einen Toten gegeben. Das wurde von der Bergwerksleitung aber nicht bestätigt.

Nach einer Explosion in einer Kohlegrube in Neuseeland sind 29 Bergleute unter Tage eingeschlossen. Die Mine wurde erst letztes Jahr eröffnet. Schon damals gab es Probleme, weil ein Luftschacht eingestürzt war.  (Foto: AP)

Wie der neuseeländische Rundfunk berichtete, ereignete sich die Explosion am Freitag gegen 16 Uhr Ortszeit in der Pike-River-Mine nördlich von Greymouth an der Westküste der neuseeländischen Südinsel. Rettungskräfte arbeiten mit Spezialfahrzeugen und Helikoptern an der Unglücksstelle.

Nach Medienberichten untersuchten derzeit Experten Luftproben aus dem Entlüftungsschacht, um etwaige giftige oder explosive Gase im Stollen festzustellen. Erst wenn das Bergwerk für sicher erklärt werde, erhielten die Rettungskräfte grünes Licht, in die Zeche einzusteigen. "Sie brennen darauf, da reinzugehen, und mit der Suche nach den Leuten zu beginnen", sagte Polizeisprecherin Barbara Dunn.

Was die Explosion auslöste, war zunächst nicht bekannt. Ein Sprecher des Unternehmens sprach von einer Gasexplosion. Bergbau-Experten mutmaßten, es könne sich um eine Explosion von Methangas oder Kohlenstaub oder einer Kombination aus beidem handeln. Die Rettungskräfte befragten die beiden geretteten Bergleute, um den Hergang des Unglücks zu erfahren. Die Vermissten wurden in rund 120 Metern Tiefe vermutet.

Unterschiedliche Angaben gibt es zunächst über die genaue Zahl der eingeschlossenen Bergleute: Der örtliche Bürgermeister gab die Zahl der Vermissten zunächst mit 25 bis 30 an. Dagegen sagte ein Sprecher des Bergbauunternehmens, dass sich zum Unglückszeitpunkt 35 Kumpel der Nachmittagsschicht in der Mine befanden. Mittlerweile sprechen mehrere Quellen übereinstimmend von 27 Bergleuten.

Nach Angaben von Bergbauminister Gerry Brownlee wird die Regierung keine Kosten und Mühen scheuen, um die Vermissten zu bergen. "Wichtigstes Ziel ist es, die Leute lebend herauszubekommen", sagte Brownlee. Den Angehörigen sprach er sein Mitgefühl aus. Nach Angaben des lokalen Bürgermeisters, Tony Kokshoorn, könnten die Rettungsarbeiten Tage dauern. Er bete, dass die Vermissten noch am Leben seien, sagte er einem Radiosender. "Wir drücken die Daumen, aber es sieht nicht gut aus." Dennoch dürfe niemand die Hoffnung verlieren, sagte Kokshoorn - das habe die wundersame Rettung der 33 verschütteten Kumpel in Chile im vergangenen Monat gelehrt.

Die Kohlemine in Greymouth war erst im vergangenen Jahr in Betrieb genommen worden. Der Zugang zur Mine erfolgt über einen 2,4 Kilometer langen Tunnel, an dem zehn Jahre lang gebaut wurde. Medienberichten zufolge verzögerte sich der Beginn der Kohleförderung, unter anderem, weil vor der Eröffnung der Mine ein Luftschacht eingebrochen war.

In Neuseeland gibt es nur wenige unterirdische Minen. Kohle wird in dem Land unter anderem aus 22 an der Erdoberfläche liegenden Vorkommen gefördert.

© sueddeutsche.de/AFP/dpa/olkl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: