Neues Fahndungsbild von Madeleine McCann:Auf der Suche nach einem Phantom

Ihre Zukunftsporträts von Madonna und Michael Jackson wurden schon in Hochglanzmagazinen abgedruckt: Jetzt hat die Zeichnerin Teri Blythe in monatelanger Arbeit ein altersgerechtes Fahndungsbild der 2007 verschwundenen Madeleine McCann angefertigt. Für die Polizei ist die Simulation das wichtigste Mittel, den Verbleib des Mädchens doch noch zu klären.

Sarah Ehrmann

Sie hat immer noch dieselben dunklen Augen mit dem schwarzen Punkt im rechten und das Grübchen in der Wange. Man erkennt die seit Mai 2007 verschwundene Madeleine McCann sofort auf dem Fahndungsbild, das Scotland Yard am Mittwoch veröffentlichte - obwohl es das Kind zeigt, wie es mit neun Jahren aussehen könnte: das Gesicht länglicher, Nase und Kinn sind gewachsen, die runden Wangen verschwunden.

Neues Fahndungsbild von Madeleine McCann: Dieselben dunklen Augen, und auch das Grübchen in der Wange ist noch da: Eine britische Phantombildzeichnerin hat in monatelanger Arbeit eine altersgerechte Grafik der im Alter von vier Jahren verschwundenen Madeleine McCann erstellt.

Dieselben dunklen Augen, und auch das Grübchen in der Wange ist noch da: Eine britische Phantombildzeichnerin hat in monatelanger Arbeit eine altersgerechte Grafik der im Alter von vier Jahren verschwundenen Madeleine McCann erstellt.

(Foto: AP)

Scotland Yard hat die Bilder von der britischen Phantombildzeichnerin Teri Blythe als "Altersanpassung" erstellen lassen. Nicht durch Computersimulationstechnik wurde Madeleine älter gemacht, Blythe habe ein komplett neues Phantombild aus Einzelteilen erstellt, erklärt Kriminalkommissar Michael Kilkinny aus der Madeleine-Sonderkommission der SZ.

Einige Monate lang traf sich Blythe regelmäßig mit den McCanns, wertete Fotos von Madeleine aus und schaute sich die Eltern Kate und Gerry, sowie die heute siebenjährigen Zwillinge Amelie und Sean genau an. Sie versuchte herauszufinden, welche Partie in Madeleines Gesicht von der Mutter stammte und welche vom Vater - dann setzte sie das Bild Baustein für Baustein zusammen.

Die Eltern erkannten ihre Tochter

Blythe ist bekannt in ihrem Fachgebiet der altersangepassten Phantombilder und Gesichtsrekonstruktionen. Auch Hochglanzmagazine drucken ihre Zukunftsversion von Madonna oder, wie der Sunday Mirror, den 50-jährigen, unoperierten Michael Jackson mit dunkler Haut.

Wie wahrscheinlich es ist, dass Madeleine so aussieht wie auf dem Bild, ist für Michael Kilkinny von der Londoner Metropolitan Police schwer zu sagen: "Aber als Teri die Bilder den Eltern vorlegte, erkannten diese darin ihre Tochter." Scotland Yard hatte am Mittwoch gemeldet, dass Maddie womöglich lebe.

Nachdem die portugiesischen Behörden am Donnerstag sagten, dass die den Fall nicht erneut aufrollen werden, sind die Bilder noch wichtiger für Scotland Yard: "Wir suchen jeden Hinweis aus ganz Europa."

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