Süddeutsche Zeitung

Naumburg:Polizist erschießt Mann in Sachsen-Anhalt

Angriff vor Spielhalle

Ein Polizist hat in Naumburg in Sachsen-Anhalt einen Mann erschossen. Der Mann hatte zuvor mit einem Messer um sich gestochen und zwei Privatpersonen sowie zwei Beamte verletzt. Einer der Beamten zog seine Dienstwaffe und feuerte einen Schuss ab, bestätigt Oberstaatsanwalt Hans-Jürgen Neufang der SZ.

Die Beamten waren gegen vier Uhr Früh zu der Spielhalle in einem Einkaufscenter gerufen worden. Vor dem Gebäude hatte sich bereits eine Gruppe Schaulustiger versammelt.

Identität des Angreifers noch unklar

Der Täter war Angaben der Bild-Zeitung zufolge in die Spielhalle gestürmt und hatte Geld gefordert. Als er kurze Zeit später flüchten wollte, begegnete er den Polizisten und griff mit dem Messer an. Zur Identität des Mannes gibt es laut Staatsanwalt Neufang "eine Vermutung", aber noch keine gesicherten Informationen.

Die Verletzten befinden sich außer Lebensgefahr. Der Polizist, der geschossen hat, ist aber noch nicht vernehmungsfähig. Auch die Befragung der Zeugen steht noch aus. Eine Obduktion des Erschossenen soll weitere Hinweise bringen.

Jährlich sieben Tote durch Polizeischüsse

Durchschnittlich werden in Deutschland jedes Jahr etwa sieben Menschen durch Polizeikugeln getötet. Eine Recherche des Rundfunks Berlin Brandenburg aus dem Jahr 2014 ergab, dass es sich nur bei einem kleinen Teil der Getöteten um Schwerverbrecher handelt. Etwa zwei Drittel waren psychisch krank oder verwirrt.

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