Naturkatastrophe:Mehr als 340 Tote bei Erdbeben in Iran und Irak

  • Bei einem Erdbeben in der Grenzregion zwischen Irak und Iran sind mehr als 340 Menschen ums Leben gekommen.
  • Das Beben der Stärke 7,3 ging vom Gebirge nahe der irakischen Stadt Halabdscha aus und war bis in die Nachbarstaaten zu spüren.
  • Auch im mittelamerikanischen Costa Rica kam es am Sonntag zu einem Erdbeben.

Ein starkes Erdbeben hat die Grenzregion zwischen Irak und Iran erschüttert. Dem iranischen Innenministerium zufolge sind dabei 348 Menschen getötet und mehr als 6600 verletzt worden.

Das Beben hatte der US-Erdbebenwarte USGS zufolge eine Stärke von 7,3. Das Epizentrum befand sich demnach in einer dünn besiedelten Region im gebirgigen Grenzgebiet zwischen Irak und Iran etwa 32 Kilometer südlich der irakischen Stadt Halabdscha. Die Stadt liegt etwa 240 Kilometer nordöstlich von Iraks Hauptstadt Bagdad in der Autonomen Region Kurdistan. Sie hat etwa 57 000 Einwohner.

Im iranischen Staatsfernsehen hieß es, dass das Erdbeben in mehreren Provinzen des Landes zu spüren gewesen sei. Mindestens acht Dörfer sollen zerstört worden sein. Sechs Menschen kamen demnach in der iranischen Ortschaft Qasr-e Schirin ums Leben. Dort habe es auch zahlreiche Verletzte gegeben. Die Nachrichtenseite "Kurdistan24.net" berichtete von mehreren kurdischen Städten und Provinzen, in denen es Verletzte gegeben habe.

Irakische Behörden sprachen von vier Toten und mehr als 300 Verletzten. Genaue Angaben über die Zahl der Opfer seien schwierig, da einige Orte vom Strom abgeschnitten seien. Deshalb können Rettungskräfte vielerorts erst am Morgen nach Vermissten in den Trümmern suchen. Die Behörden gehen davon aus, dass die Anzahl der Todesopfer noch steigen wird.

Die Türkei hat einen ersten Hilfskonvoi vor allem mit Medizin und Lebensmitteln in die Katastrophenregion geschickt. Das teilte der türkische Ministerpräsident Binali Yıldırım der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu mit. Außerdem meldete Anadolu, ein Frachtflugzeug der Armee mit einem Hilfsteam aus Bergungsexperten und medizinischem Personal sei von der türkischen Hauptstadt Ankara aus ins irakische Sulaimaniyya in der Nähe des Epizentrums gestartet. Der Türkische Rote Halbmond bringe zudem Tausende Zelte und Decken in die Katastrophenregion.

Die Erschütterungen des Erdbebens sollen auch in Pakistan, Libanon, Kuwait sowie der Türkei zu spüren gewesen sein.

Schweres Beben auch in Costa Rica

Ein weiteres starkes Erdbeben hat am Sonntag Costa Rica erschüttert. Zwei Menschen sind an Herzinfarkten gestorben, berichtet die örtliche Zeitung La Nación. Wie die US-Erdbebenwarte USGS mitteilte, erreichte das Beben eine Stärke von 6,5. Zuvor war die Stärke mit 6,8 angegeben worden.

Das Beben ereignete sich 16 Kilometer südöstlich des Badeortes Jacó in einer Tiefe von 19,8 Kilometern. In der Hauptstadt San José wackelten Gebäude mehrere Minuten lang. Örtlichen Medienberichten zufolge war das Beben in weiten Teilen des Landes zu spüren. Berichte über mögliche Schäden oder Opfer lagen zunächst nicht vor. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgegeben.

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