Süddeutsche Zeitung

Naturkatastrophe:Erdbeben der Stärke 5,3 in Mittelitalien

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Betroffen ist die Region um die Stadt Amatrice, wo schon vergangenes Jahr die Erde heftig bebte.

Das Epizentrum liegt in zehn Kilometern Tiefe in der Gegend um den Ort Amatrice, die bereits im vergangenen Jahr von mehreren schweren Erdbeben betroffen war. Etwa 300 Menschen kamen damals ums Leben, Zehntausende wurden obdachlos. Nicht weit entfernt ist auch die in den Abruzzen gelegene Stadt L'Aquila, die 2009 eine Katastrophe erlebte, bei der ebenfalls etwa 300 Menschen getötet wurden.

Die Stärke des aktuellen Bebens, das sich gegen 10.30 Uhr am Morgen ereignete, gibt die italienischen Erdbebenwarte mit einer Stärke 5,3 an. Das Geoforschungsinstitut GFZ in Potsdam misst eine Stärke von 5,1. Selbst im etwa 200 Kilometer entfernten Rom war das Beben noch deutlich zu spüren, dort wurden einige U-Bahn-Stationen evakuiert. Gegen 11.15 Uhr gab es einen zweiten Erdstoß, der sogar noch stärker gewesen sein soll: Das GFZ misst 5,5. Kurz Danach gab es noch einen weiteren Erdstoß mit einer Stärke über 5.

"Das kommt nicht überraschend"., sagte Fabrizio Corcio, der Chef des Zivilschutzes der italienischen Zeitung Corriere della Sera. Seit dem 24. August vergangenen Jahres habe die Erde "hier nicht mehr aufgehört zu beben". Mehr als 45 000, meist kleinere Erdstöße habe es seitdem gegeben.

Die Bürgermeister der von den Erdstößen betroffenen Orte finden den derzeitigen Schneefall wesentlich bedenklicher als die Beben. "Der Notfall ist nicht das Erdbeben (...), sondern der Schnee", sagte der Bürgermeister von Amatrice, Sergio Pirozzi. Es seien mehr Räumfahrzeuge und Schneefräsen notwendig. "Wir haben Ortsteile, die von zwei Meter hohen Schnee isoliert sind." Auch aus Ascoli Piceno in der Region Marken kam ein Notruf aufgrund des Schnees. "Wir brauchen jemand, der uns hilft. Hier sind Hunderte Menschen isoliert und ohne Strom", sagte Bürgermeister Guido Castelli und verlangte Hilfe des Militärs. In ganz Mittelitalien schneit es seit Tagen.

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