Nagelbomben-Anschlag:Verdächtige wieder freigelassen

Der dringende Tatverdacht gegen die beiden Männer hatte sich nicht erhärtet - nach stundenlangen Verhören musste die Kölner Polizei sie gehen lassen.

Die Kölner Polizei hat die beiden am Montag wegen des Nagelbomben-Anschlags festgenommenen Männer wieder freigelassen. Der dringende Tatverdacht gegen die beiden 28-Jährigen habe nicht erhärtet werden können, teilte die Polizei mit. Dies wäre Voraussetzung gewesen, um Haftbefehle beantragen zu können. Die Männer seien bereits am späten Montagabend wieder frei gelassen worden.

Nach Angaben von Polizeisprecher Wolfgang Beus haben die Ermittlungen rund um einen 23-jährigen Deutschen aus Nordhessen die Beamten auf die Spur der beiden Deutschen türkischer Herkunft gebracht. Der 23-Jährige war am vergangenen Freitag nach einem Hinweis aus der Bevölkerung verhaftet worden.

Auch er wurde bereits am Samstag wieder auf freien Fuß gesetzt, nachdem sich der dringende Tatverdacht nicht bestätigt hatte. Alle drei Personen sollen laut Beus miteinander Kontakt gehabt haben. Derzeit verfolge die Polizei rund 170 Spuren.

Mit Schwarzpulver und Nägeln gespickt

Bei dem Anschlag in dem überwiegend von Türken bewohnten Viertel in Köln-Mülheim waren vor einem Monat 22 Menschen zum Teil schwer verletzt worden. Der mit Schwarzpulver gefüllte und Nägeln gespickte Sprengsatz war offenbar an einem Fahrrad befestigt. Nach dem Anschlag hatten die Ermittler unter anderem Fotos eines Verdächtigen veröffentlicht, die eine Überwachungskamera vor der Explosion in der Nähe des Tatorts aufgenommen hatte.

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