Mindestens 25 Menschen sind in den vergangenen Wochen in Tschechien an gepanschtem Schnaps gestorben - jetzt hat die Polizei nach eigenen Angaben die Hintermänner des Skandals entdeckt. "Wir wissen, wer das Gemisch hergestellt und wer die Chemikalien zugeliefert hat", sagte Polizeipräsident Martin Cervicek.
An der Spitze eines Giftmischer-Netzes sollen zwei Beschuldigte aus Mähren gestanden haben. Den entscheidenden Durchbruch bei ihren Ermittlungen machte die Polizei am Donnerstag, als bei einer Razzia 6000 Liter Flüssigkeit konfisziert wurden, bei der es sich höchstwahrscheinlich um Methanol handelt.
Die Ermittlungen würden aber erst beendet, wenn das gesamte illegale Verteilersystem aufgedeckt sei, sagte Cervicek.
Er warnte, dass bis zu 15.000 Liter des hochgiftigen Methanol-Gemisches im Umlauf seien. Es wurde offenbar in gefälschte Spirituosen-Flaschen abgefüllt. Seit eineinhalb Wochen gilt in Tschechien ein Verkaufsverbot für harten Alkohol.
Den Tätern an der Spitze des Giftmischer-Netzwerks drohen Haftstrafen von bis zu 20 Jahren. "Sie wussten, dass sie Gesundheit und Leben der Menschen aufs Spiel setzen", sagte Staatsanwalt Roman Kafka.
Wie die tschechische Nachrichtenagentur ČTK berichtet, wurden bislang 41 Personen mit dem Skandal in Verbindung gebracht, 17 von ihnen sitzen in Untersuchungshaft.