Süddeutsche Zeitung

Nach Tötung von Student:"Pornomörder" Magnotta schuldig gesprochen

  • Ein kanadisches Gericht hat den früheren Pornodarsteller Luka Rocco Magnotta des Mordes schuldig gesprochen.
  • Demnach hat der 32-Jährige im Frühjahr 2012 einen Studenten getötet und zerteilt. Die Filmaufnahmen stellte er ins Internet, Leichenteile verschickte er an Parteien und Schulen in Kanada.
  • Magnotta hatte die Tat zwar gestanden, aber seine Unschuld beteuert.

Das Urteil

Weil er seinen Sexualpartner vor laufender Kamera getötet und zerstückelt hatte, ist der frühere Pornodarsteller Luka Rocco Magnotta von einem Geschworenengericht im kanadischen Montréal des Mordes schuldig gesprochen worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 32-Jährige im Frühjahr 2012 einen Studenten getötet und zerteilt habe.

Die Geschworenen folgten damit nicht der Argumentation der Verteidigung, die den Angeklagten als nicht zurechnungsfähig dargestellt hatte. Ein Schuldspruch wegen Mordes bedeutet nach kanadischem Recht mindestens 25 Jahre Gefängnis.

"Das Urteil überrascht uns nicht", sagte Staatsanwalt Louis Bouthillier. "Wir haben es erwartet und es macht uns sehr glücklich."

Magnotta hatte gestanden - aber seine Unschuld beteuert

Magnotta hatte gestanden, einen 33-jährigen Studenten getötet und die Leiche zerstückelt zu haben. Den Vorwurf des vorsätzlichen Mordes wies er jedoch unter Verweis auf eine psychische Störung zurück. Seine Anwälte hatten angegeben, dass der Angeklagte zum Tatzeitpunkt schuldunfähig war.

Die Tat im Jahr 2012

Magnotta hatte im Mai 2012 sein Opfer mit einem Eispickel getötet, die Leiche sexuell geschändet und Filmaufnahmen der Tat ins Internet gestellt. Der Torso des Opfers wurde in einem Koffer im Müll nahe Magnottas Wohnung in Montréal gefunden, später entdeckte die Polizei den Kopf in einem Park. Magnotta schickte laut Anklage zudem Leichenteile an politische Parteien in Ottawa sowie an Schulen in Vancouver.

Nach der Tat floh der Kanadier über Frankreich nach Deutschland, wo er in einem Berliner Internetcafé schließlich erkannt und im Juni 2012 festgenommen wurde. Zu den Anklagepunkten gehörten neben Mord Leichenschändung, die Verbreitung obszönen Materials sowie Belästigung von Politikern.

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dpa/AFP/frdu/lala
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