Süddeutsche Zeitung

Nach Todesfall in Bottrop:Bandidos-Rocker beging Suizid

Der tote Rocker aus Bottrop hat die Waffe offenbar gegen sich selbst gerichtet. Davon geht die Polizei nach wochenlangen Ermittlungen aus. Zunächst vermuteten die Ermittler eine Gewalttat im Rocker-Milieu.

Der Tote lag neben seinem Motorrad. Als Ende Mai ein erschossener Bandidos-Rocker in Bottrop entdeckt wurde, gingen die Ermittler von einem Tötungsdelikt aus - fälschlicherweise, wie sich nun herausgestellt hat: Der Mann hat sich offenbar selbst getötet. Die Waffe, die neben dem Rocker gefunden wurde, habe ihm gehört und zudem sei daran lediglich seine DNA entdeckt worden, teilte die Staatsanwaltschaft Essen mit.

Außerdem fanden die Beamten an der Lederweste des Mannes, der sogenannten "Kutte", sowie an seinen Handschuhen massive Schmauchspuren, die nur den Schluss zuließen, dass er die Waffe selbst abgefeuert habe.

Der 49-Jährige war am Morgen des 29. Mai schwerverletzt an einer Bundesstraße in Bottrop gefunden worden. Ein Autofahrer alarmierte die Polizei, trotz Rettungsversuchen durch einen Notarzt starb der Mann noch am Ort.

Die Rockerszene scheint derzeit in Aufruhr zu sein, in etlichen Bundesländern geht die Polizei mit großangelegten Razzien gegen Gangs aus dem Rockermilieu vor. Vergangene Woche wurde in Kiel ein Ex-Rocker zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Er hatte mit seinen Aussagen den Hannoveraner Hells-Angels-Chef schwer belastet und wurde von den Behörden in ein Kronzeugenprogramm aufgenommen.

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dapd/leja
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