Sogenannte Autonome und gewaltbereite Jugendliche haben in der Nacht zum Sonntag bei einem Straßenfest in Hamburg randaliert. 18 Menschen wurden verletzt, davon elf Polizisten.
Nach den Ausschreitungen in Hamburg versucht die Polizei, mit Wasserwerfern die Straßen zu räumen.
(Foto: Foto: dpa)In der letzten Stunde des Schanzenfestes hatten die gewaltbereiten Jugendlichen damit begonnen, Müllcontainer und Unrat anzuzünden, Barrikaden zu errichten und Ladenfenster mit Steinen einzuwerfen. Das Straßenfest wurde daraufhin aufgelöst und Teile des Schanzenviertels geräumt.
Die Polizei nahm nach eigenen Angaben 38 Randalierer vorläufig fest und 19 in Gewahrsam. 950 Beamte waren im Einsatz. Sie setzten Schlagstöcke ein und rückten mit Wasserwerfern an, um nach eigenen Angaben die Feuer zu löschen. Ein Augenzeuge berichtete, die Wasserwerfer seien auch gegen Menschen eingesetzt worden.
Kurz nach 21.00 Uhr beschädigten Randalierer mehrere Schaufenster. Müllcontainer und Barrikaden wurden angezündet. Vor einem Geldinstitut im Schulterblatt brannte Unrat, die Flammen schlugen mehr als zwei Meter in die Höhe. Insgesamt musste die Feuerwehr 13 Kleinfeuer löschen, wie ein Sprecher berichtete.
Nach Polizeiangaben bewarfen die Randalierer Passanten, Polizeibeamte und vorbeifahrende Autos mit Flaschen und Steinen. Gegen Mitternacht griffen 10 bis 15 Unbekannte Polizeibeamte an und beschädigten einen Streifenwagen.
Die Täter konnten flüchten. Gegen 1.20 Uhr errichteten die Randalierer in der Bartelsstraße eine Barrikade aus Bauzäunen und steckte diese in Brand. Dort wurde die Polizei von rund 100 zum Teil vermummten Menschen erneut mit Flaschen und Steinen beworfen. Bis gegen 3.30 Uhr errichteten die Randalierer im gesamten Schanzenviertel immer wieder Barrikaden und entzündeten Feuer.
Fast 8000 Menschen waren zum diesjährigen Schanzenfest gekommen. Bereits in den vergangen Jahren war es bei dem Straßenfest zu Ausschreitungen gekommen. Im vergangenen Jahr waren etwa sieben Angehörige der linken Szene und acht Beamte leicht verletzt worden.