Nach Schadenersatz-Urteil:50 Cent meldet Privatinsolvenz an

Im Mai zählte ihn das Forbes-Magazin noch zu den reichsten Rappern der USA, jetzt hat 50 Cent Privatinsolvenz angemeldet. Strategische Gründe liegen nahe.

Worum geht's?

Um US-Rapper und Schauspieler 50 Cent, bekannt geworden in den Nullerjahren mit Hits wie "In da Club" und seither eigentlich gut im Geschäft, der jetzt Privatinsolvenz angemeldet hat. Der Antrag auf persönlichen Gläubigerschutz erlaube dem Entertainer, seine Geschäfte fortzusetzen, während er seine finanziellen Angelegenheiten regele, hieß es in der Mitteilung seines Anwalts. Es handelt sich dabei um eine Maßnahme, die normalerweise von verschuldeten Firmen ergriffen wird, um ihr Unternehmen neu zu strukturieren.

Einer beigefügten Liste zufolge besitzt der Musiker zwar ein gewisses Vermögen, schuldet aber diversen Gläubigern Summen im zweistelligen Millionenbereich. Die Schulden seien hauptsächlich durch "Ausgaben für Konsum" entstanden, heißt es in dem Dokument.

Wie kam es dazu?

Der Antrag auf Privatinsolvenz kommt wenige Tage nach dem Urteil in einem Zivilprozess. 50 Cent, der mit bürgerlichem Namen Curtis James Jackson III heißt, war angeklagt, weil er ein Sex-Video ohne Erlaubnis der Protagonisten ins Internet gestellt hatte. Dem Entertainer zufolge war die Aktion Teil eines Streits unter Rappern - das Video zeigte unter anderem die Ex-Freundin seines Rivalen Rick Ross. Ein New Yorker Geschworenengericht verurteilte 50 Cent trotz dieser Argumentation zu einer Schadenersatz-Zahlung in Höhe von fünf Millionen Dollar an die Klägerin. In dieser Woche wollte die Jury darüber entscheiden, ob sich der 40-Jährige noch in weiteren Punkten strafbar gemacht hat.

Dazu wird es nun wohl nicht kommen. Prozesse werden durch den Gläubigerschutz in der Regel unterbrochen, berichtet das Wall Street Journal. Auch die Schadenersatzzahlung dürfte erst einmal ausgesetzt werden - sofern dem Antrag stattgegeben wird.

Warum kommt der Antrag so überraschend?

Dass gerade 50 Cent finanzielle Probleme haben könnte, dürfte kaum jemand geahnt haben. Die New York Times hat den Entertainer noch in der vergangenen Woche als Unternehmer mit außergewöhnlichem Geschäftssinn porträtiert. Das Wirtschaftsmagazin Forbes hatte das Vermögen des Grammy-Preisträgers im Mai auf 155 Millionen Dollar geschätzt. Neben seiner Musik streicht Jackson demnach Millionen als Unternehmer und Investor in der Mode-, Getränke- und Technologiebranche ein. Auch als Schauspieler verdient er sich hin und wieder etwas dazu. Beispielsweise im Boxerfilm "Southpaw" mit Jake Gyllenhall, der Mitte August in die Kinos kommt.

Was sich nun verbietet:

Wortwitze mit dem Künstlernamen des Rappers oder dem Titel seines ersten Albums: "Get Rich or Die Tryin'".

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