Das Bistum Limburg dringt nach der umstrittenen Luxussanierung des Bischofssitzes womöglich auf Schadenersatz von seinem ehemaligen Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst. "Der vom Papst eingesetzte Administrator Manfred Grothe hat im Vatikan mehrfach die Forderung nach materieller Wiedergutmachung vorgebracht", sagte Bistumssprecher Stephan Schnelle der Bild-Zeitung. "Jetzt muss der Papst entscheiden."
Ein neues Zuhause für 31,3 Millionen Euro
Das insgesamt 31,3 Millionen Euro teure Bauprojekt hatte einen Schaden von mindestens 3,9 Millionen Euro verursacht. Diese Summe habe der Bischöfliche Stuhl etwa wegen nachträglicher Umbauten abschreiben müssen, berichtete das Bistum im April bei der Vorstellung der Jahresabschlüsse für 2012 und 2013.

In den 3,9 Millionen Euro enthalten seien:
- Ausgaben für nicht realisierte Entwürfe in Höhe von 950 000 Euro,
- Um-, Rück- und Wiederaufbauten für 780 000 Euro,
- überzogene Nebenkosten von 2,2 Millionen Euro.
Wegen des Finanzskandals um die Residenz und Kritik an seinem Führungsstil hatte Tebartz-van Elst im März 2014 sein Amt verloren. Ob er für den Verlust allein verantwortlich ist, soll Bild zufolge ein kirchenrechtlicher Prozess klären.
Bistumssprecher: Kirche muss Schulden eintreiben
Das Bauprojekt war der Hauptgrund für die Beurlaubung Tebartz-van Elsts durch Papst Franziskus und den anschließenden Rücktritt des Bischofs. Weihbischof Manfred Grothe leitet seitdem als Administrator das Bistum, während Tebartz-van Elst einen Posten im Vatikan im Päpstlichen Rat für die Neuevangelisierung antrat. Schnelle sagte Bild, der Apostolische Administrator sei verpflichtet, von der Diözese Schaden abzuhalten. Er müsse also auch Schulden eintreiben, um nicht selbst haftbar zu werden.