Nach Hurrikan "Sandy":Neuer Sturm bedroht US-Ostküste

"Athena" folgt auf "Sandy": Eine Woche nach dem verheerenden Hurrikan bringt ein neuer Sturm der amerikanischen Ostküste Wind, Kälte und Schnee. Flüge wurden gestrichen, der Strom fiel erneut aus. Auch Außenminister Guido Westerwelle bekam die Auswirkungen des Wintereinbruchs zu spüren.

Wintersturm "Athena"

Schneesturm in New York: Nur eine Woche nach Hurrikan "Sandy" sehen sich die Menschen von einem neuen Unwetter bedroht.

(Foto: AFP)

Nur eine Woche nach dem verheerenden Wirbelsturm "Sandy" ist ein neues Unwetter über die US-Ostküste hinweggezogen: Wintersturm "Athena" brachte besonders den sturmgeplagten Bundesstaaten New York und New Jersey in der Nacht zum Donnerstag eisige Kälte, Schnee und starke Windböen. Küstenbewohner wurden aufgefordert, ihre Häuser zu räumen, Fluggesellschaften strichen hunderte Flüge.

Von den winterlichen Bedingungen wurde auch Außenminister Guido Westerwelle (FDP) überrascht, der seinen Rückflug von New York nach Berlin am Mittwochabend (Ortszeit) um 21 Stunden verschieben musste.

In einigen Gegenden fielen fast 20 Zentimeter Schnee, im New Yorker Central Park lagen acht Zentimeter. Aus tieferliegenden Gebieten wurden erneut leichte Überschwemmungen gemeldet. In tausenden Wohnungen, die nach "Sandy" gerade erst wieder ans Stromnetz angeschlossen waren, fiel der Strom erneut aus. Berichte über Verletzte oder größere Schäden gab es aber zunächst nicht.

Hundertausende ohne Strom, Wasser und Heizung

Der erste Schnee des Herbstes in der Millionenmetropole New York hatte am späten Vormittag eingesetzt, bis in die Nacht hörte es nicht mehr auf zu schneien. Zahlreiche Menschen hatten sich bereits zuvor mit tragbaren Heizkörpern und Öfen eingedeckt. Einige tieferliegende Gegenden waren evakuiert, Parks, Spielplätze und Baustellen vorübergehend geschlossen worden.

Für November ist ein Wintersturm wie "Athena" an der US-Ostküste nichts Ungewöhnliches - allerdings trifft er diesmal auf eine von "Sandy" teils bereits schwer verwüstete Region, die noch lange nicht wieder zum Alltag zurückgekehrt ist. Hunderttausende leben besonders in New York und New Jersey seit mehr als einer Woche ohne Strom, Licht, Wasser und Heizung.

"Einige der tiefer liegenden Gebiete - besonders die, die bereits überflutet worden sind - sind gerade sehr verletzlich", sagte New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg. Der Sturm sei zwar bei weitem nicht so stark wie "Sandy" und "unter normalen Umständen" würde man niemanden evakuieren, aber wegen der Umstände und als Vorsichtsmaßnahme fordere man die Menschen auf, sich in höher gelegene Gebiete zu begeben.

"Sandy" war vor gut einer Woche über die US-Ostküste hinweggefegt und hatte mindestens 110 Menschen in den Tod gerissen. Zuvor waren in der Karibik bereits 67 Menschen ums Leben gekommen, als der Hurrikan dort tobte.

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