Nach Hurrikan "Ike":Hunderttausende weiter ohne Strom

An der Küste des US-Bundesstaats Texas ging auch am fünften Tag nach Hurrikan Ike die Suche nach möglichen Opfern weiter. Zehntausende schlafen weiter in Notunterkünften.

An der Küste des US-Bundesstaats Texas ging auch am fünften Tag nach Hurrikan Ike die Suche nach möglichen Opfern weiter. Die Gesamtzahl der Toten durch den Wirbelsturm kletterte nach der Bergung weiterer Leichen auf mindestens 50.

Nach Hurrikan "Ike": Gilchrist, Texas: Ein Auto ist von Sand bedeckt. "Ike" hat in Texas ganze Landstriche verwüstet.

Gilchrist, Texas: Ein Auto ist von Sand bedeckt. "Ike" hat in Texas ganze Landstriche verwüstet.

(Foto: Foto: AFP)

In mehreren texanischen Orten bildeten sich dem Sender CNN zufolge lange Schlangen vor den Ausgabestellen für Wasser, Eis und Lebensmittel. Teilweise mussten die Menschen Stunden warten, bis sie an der Reihe waren.

Nachdem an manchen Verteilstellen am Dienstag die Vorräte ausgegangen waren, lief nach Medienberichten der Nachschub am Mittwoch reibungslos. Lastwagen lieferten ständig neue Versorgungsgüter an.

Heimatschutzminister Michael Chertoff reiste erneut ins Katastrophengebiet, um sich vor Ort über die Hilfsmaßnahmen zu informieren. Er werde sich nicht scheuen, Leuten "in den Hintern zu treten", wenn es mit der Versorgung nicht klappe, sagte der Minister. In Texas befanden sich CNN zufolge auch am Mittwoch noch mehr als 30 000 Menschen in Notunterkünften. US-weit waren Hunderttausende Einwohner wegen Ike weiter von der Stromversorgung abgeschnitten, fast eine Million allein in Ohio. Hier und in neun anderen Staaten des Mittleren Westens hatte Ike nach seinem Aufprall auf die texanische Küste am Samstagmorgen auf seinem weiteren Zug durch die USA teils schwere Überschwemmungen angerichtet. So waren auch die meisten Toten in diesen Gebieten zu beklagen.

In Texas wurden bis zum Mittwochabend 17 Todesopfer geborgen. Auf der besonders schwer betroffenen Insel Galveston vor Houston wurde am Mittwoch die Suche nach Überlebenden eingestellt. Nach Angaben des Houston Chronicle wurden hier seit vergangenem Freitag rund 3500 Menschen in Sicherheit gebracht. Tausende andere weigern sich trotz zunehmend ernster sanitärer Probleme, die Insel zu verlassen.

Am Dienstag war vor Ike geflohenen Einwohnern für kurze Zeit die Rückkehr gestattet worden, damit sie sich ein Bild von der Lage verschaffen konnten. Die Zufahrtsstraßen waren dann aber so stark verstopft und die Szenen so chaotisch, dass die Aktion schon nach wenigen Stunden abgebrochen wurde.

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