Nach gewalttätigem Polizeieinsatz:Tausende südafrikanische Bergarbeiter beenden Streik

Nach dem brutalen Polizeieinsatz gegen streikende Bergarbeiter in Südafrika hat ein Drittel der Minen-Arbeiter ihre Arbeit wieder aufgenommen. Der Betreiber hat ein Ultimatum zur Kündigung der restlichen Kumpel ausgesetzt.

Der gewaltsame Polizeieinsatz gegen streikende Bergarbeiter in Rustenburg mit mehr als 30 Toten hatte ganz Südafrika entsetzt. Nun berichtet der britisch-südafrikanische Betreiber des Platinwerks Lonmin, dass die Arbeit teilweise wieder aufgenommen wurde. Etwa ein Drittel der 28.000 Mitarbeiter sollen wieder zur Arbeit erschienen sein. Das seien aber noch nicht genügend Arbeiter für die Platinproduktion, sagte der Betreiber.

Aftermath of mine police shooting in South Africa

Zwei Drittel der südafrikanischen Kumpel streiken noch immer - trotz des gewaltsamen Polizeinsatzes in der vergangenen Woche.

(Foto: dpa)

Trotz des Polizeieinsatzes streiken die restlichen Arbeiter noch immer. Sie fordern drastische Lohnerhöhungen. "Man arbeitet sehr hart für sehr wenig Geld. Das ist fast so schlimm wie der Tod", zitiert die Agentur Reuters einen Arbeiter. Mittlerweile hat das Unternehmen sein Ultimatum zurückgenommen, wonach Streikende, die bis zum Dienstag nicht wieder arbeiteten gekündigt werden sollten. "Ich glaube nicht, dass es zur Stabilisierung der Situation beiträgt, wenn Lonmin Fristen und Ultimaten setzt und sagt, wir werden jeden entlassen, der nicht zur Arbeit kommt", sagte Mark Munroe, Vize-Präsident der Betreiberfirma einem Radiosender. Zuvor hatte der Generalsekretär der südafrikanischen Präsidentschaft, Collins Chabane, gefordert, das Ultimatum auszusetzen, bis alle 34 Opfer des Polizeieinsatzes am Donnerstag identifiziert und beerdigt seien.

Die Minenarbeiter waren vor zwölf Tagen in Streik getreten. Dabei kam es zu Auseinandersetzungen zwischen ihnen und dem Bergbau-Unternehmen. Die Situation eskalierte im Verlauf der Woche: Am vergangenen Donnerstag schossen Polizeibeamte auf die Bergarbeiter. Mehr als 30 Menschen starben. Es war der härteste Polizeieinsatz seit dem Ende der Apartheid im Jahr 1994. Lonmin sagte den Hinterbliebenen anschließend Hilfe zu.

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