Süddeutsche Zeitung

Nach Gefängnisausbruch:US-Grenzer erschießt geflohenen Mörder

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Schwerverbrecher weigert sich, die Hände zu heben

Auf der Jagd nach zwei aus einem Hochsicherheitsgefängnis im US-Staat New York geflohenen Schwerverbrechern hat die US-Polizei den geflohenen Insassen Richard Matt erschossen. Das bestätigte Senator Charles Schumer.

Ein Grenzschützer habe Matt niedergestreckt, als der sich weigerte, der Aufforderung der Beamten zu folgen, und seine Hände zu erheben, berichtet die New York Times. Matt sei in der Nähe des Sees Titus im Bundesstaat New York gestellt worden, etwa 40 Kilometer entfernt von der Haftanstalt im Ort Dannemora. Aus dieser waren die beiden verurteilten Mörder am 6. Juni ausgebrochen.

Zweiter Ausbrecher noch flüchtig

Die Fahndung nach Matts Komplizen David Sweat gehe dagegen weiter, sagte Schumer. Es werde vermutet, dass er sich unweit der Stelle befindet, an der Matt erschossen wurde. Die Polizei sperrte Straßen in dem Gebiet weiträumig ab.

Der demokratische Senator sagte weiter, die Suchmannschaften seien dem Duo durch den Hinweis einer Frau auf die Spur gekommen. Diese habe am Freitagmorgen (Ortszeit) in dem Ort Malone gehört, dass jemand an ihre Haustür geklopft habe. Sie habe nicht geöffnet, sondern die Polizei gerufen. Daraufhin konnten Suchhunde eine Fährte aufnehmen, sagte Schumer. Matt sei mit einem Gewehr bewaffnet gewesen.

Löcher in die Zellwände geschnitten

Seit Wochen fahnden die Behörden mit Hochdruck nach dem flüchtigen Duo. Die beiden als extrem gefährlich eingestuften Männer waren am 6. Juni aus dem Gefängnis in Dannemora ausgebrochen, indem sie mit Werkzeugen Löcher in die Zellenwände und Schächte geschnitten hatten. Eine Aufseherin soll ihnen bei der Flucht ebenso geholfen haben wie ein zweiter Angestellter der Haftanstalt , der in dieser Woche festgenommen wurde, weil er den Insassen den Zugang zu Schmuggelware erleichtert und Beweismaterial manipuliert haben soll.

Sweat verbüßte eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes an einem Hilfssheriff. Matt war zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er 1997 seinen 76 Jahre alten Ex-Chef entführt, gefoltert und mit einer Metallsäge zerstückelt haben soll.

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SZ.de/AFP/AP
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