Nach Fährunglück vor Südkorea:Leiche des flüchtigen "Sewol"-Reeders gefunden

Monatelang war nach dem geflüchteten "Sewol"-Eigner gefahndet worden. Jetzt wurde die Leiche des Unternehmers identifiziert, sie wurde unweit seines Ferienhauses gefunden.

  • Drei Monate nach der Schiffskatastrophe vor Südkorea ist die Leiche des von der Polizei gesuchte Reeders gefunden worden.
  • DNA-Tests und ein Fingerabdruck bestätigten die Identität des 73-Jährigen, nach dem seit Monaten landesweit gefahndet wurde.
  • Die Sewol war Mitte April mit Hunderten Menschen an Bord gekentert - vermulich aufgrund von Fahrlässigkeit und Inkompetenz. Gegen die Crew laufen mehrere Gerichtsverfahren.

Sterbliche Überreste von Sewol-Eigner identifiziert

Der nach dem schweren Fährunglück vor Südkorea geflüchtete Patriarch der Sewol-Eignerfamilie ist tot. Die Polizei erklärte am Dienstag, dass es sich bei einer im Juni entdeckten Leiche um die sterblichen Überreste des 73-jährigen Unternehmers Yoo Byung Eun handele. Seine Identität sei durch einen DNA-Test sowie einen Fingerabdruck bestätigt worden.

Die Leiche wurde nach Angaben der Ermittler bereits am 12. Juni im etwa 300 Kilometer südlich der Hauptstadt Seoul gelegenen Suncheon entdeckt. Die Todesursache und der Zeitpunkt des Todes blieben zunächst unklar. Medienberichten zufolge war die auf einem Feld geborgene Leiche unweit von Yoos Ferienhaus stark verwest.

Nach Yoo wurde nach dem Fährunglück landesweit gefahndet. Die Behörden setzten eine halbe Million Dollar Belohnung für Hinweise auf seinen Verbleib aus. Der Familie Yoos gehört die Chonghaejin Marine Co., zu deren Flotte die Sewol zählte.

Gerichtsverfahren gegen Crew der Sewol

Die Sewol war Mitte April mit 476 Menschen an Bord gekentert, nur 174 Insassen konnten gerettet werden. Die meisten Opfer waren Schüler auf einem Ausflug. Der Großteil der Crew rettete sich rechtzeitig, den Mitgliedern wird deshalb unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen.

15 leitenden Crewmitgliedern und vier Managern der Reederei Chonghaejin Marine wird in getrennten Verfahren der Prozess gemacht. Die Reederei soll die Fähre aus Profitgier regelmäßig überladen haben. Offensichtlich führte eine Mischung aus Inkompetenz, Missachtung der Sicherheitsregeln und mangelnder Kontrolle zu der Katastrophe.

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