Nach dem Skiunfall:Althaus wird nicht vernommen

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Der schwere Skiunfall und die Folgen: Juristisch hat Thüringens Ministerpräsident Althaus kaum böse Überraschungen zu erwarten. Der Staatsanwalt gibt sich mit einer Stellungnahme zufrieden.

Im Ermittlungsverfahren gegen den Thüringer Ministerpräsidenten Dieter Althaus (CDU) wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung hält die Staatsanwaltschaft im österreichischen Leoben nach Informationen der Süddeutschen Zeitung eine Vernehmung des Politikers inzwischen für verzichtbar: "Wir wären mit einer Stellungnahme zufrieden", sagte Staatsanwalt Walter Plöbst, denn "er wird nicht mehr viel wissen."

Erholt sich derzeit weitgehend abgeschottet in einer Reha-Klinik von den Folgen des schweren Skiunfalls: Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus. (Foto: Foto: ddp)

Danach könnte es zügig weitergehen. Der Staatsanwalt geht davon aus, dass die Sache vor August abgeschlossen sei, denn "besonders gefährliche Verhältnisse", die nach österreichischem Recht ein Strafmaß von bis zu drei Jahren rechtfertigen würden, sieht der Ermittler nicht. Plöbst hält es für "nicht ausgeschlossen", dass eine "mögliche Strafe für Althaus unter der Schwelle" bleiben wird, die zu einem Eintrag ins Vorstrafenregister führt.

Althaus war am Neujahrstag beim Skifahren mit einer 41-jährigen Frau zusammengestoßen. Die Frau starb bei dem Unglück. In Österreich wird gegen Althaus wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt.

Der thüringische Ministerpräsident erholt sich derzeit in den Schmieder-Kliniken in Allensbach. Althaus wird dort seit seinem Unfall weitgehend abgeschottet, um ihm die notwendige Ruhe für seine Genesung zu gewähren. Aus diesem Grund wurde er Anfang Januar auch nach nur wenigen Tagen aus dem Klinikum Jena in die Reha-Einrichtung am Bodensee verlegt. Die Ärzte dort attestieren ihm beste Chancen für eine vollständige Heilung.

"Der Gesundheitszustand von Dieter Althaus hat sich in der letzten Woche weiter stabilisiert und verbessert", sagte Joachim Liepert, Ärztlicher Leiter der Reha-Klinik. Er betonte aber, Althaus benötige weiterhin Ruhe. "Und er braucht noch Zeit, um vollständig zu genesen." Althaus mache bei seinen Therapien Fortschritte, in den Tests zeigten sich Verbesserungen, und seine Physis werde weiter gezielt aufgebaut und gestärkt.

Am Dienstag vergangener Woche hatte Althaus seinen Aufenthalt in der Rehabilitationsklinik unterbrochen, um in seiner Heimat Abschied von seinem verstorbenen Vater zu nehmen. Bei der Trauerfeier im thüringischen Heiligenstadt wirkte der 50-Jährige sichtlich schwer gezeichnet von dem Skiunfall am Neujahrstag und dem erneuten Schicksalsschlag.

© SZ vom 16.02.2009/Christiane Kohl/AP/hai/plin - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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