Süddeutsche Zeitung

Nach Chemieunfall:Katastrophenalarm bei Kraft Foods

Im niedersächsischen Bad Fallingbostel ist Katastrophenalarm ausgerufen worden. In einer Fabrik des Nahrungsmittelherstellers Kraft Foods trat eine giftige Gaswolke aus. 700 Anwohnern mussten evakuiert werden.

Nach einem Chemieunfall in einem Werk des Nahrungsmittelkonzerns Kraft Foods ist im niedersächsischen Bad Fallingbostel Katastrophenalarm ausgerufen worden. Säure sei versehentlich in einen Behälter mit Natron-Lauge gekippt worden, sagte die Sprecherin von Kraft Foods, Heike Hauerken. Nach Angaben des Unternehmens und der Feuerwehr wurde aber niemand verletzt.

Der Vorfall habe sich bereits am Mittag ereignet, sagte der Sprecher der Feuerwehr, Stephan Meyer. Beim Versuch die beiden Stoffe wieder voneinander zu trennen, sei gegen Abend eine Gaswolke ausgetreten. Beim Einatmen und bei Hautkontakt sei sie gesundheitsgefährdend. "Die Gase sind ätzend. Man sollte da nicht reinlaufen", so Meyer.

Rund 700 Anwohner rund um das Werk wurden vorsorglich aus ihren Häusern geholt. Laut Feuerwehr betraf die Evakuierung einen Umkreis von 500 Metern. Bislang mussten rund 800 Menschen ihre Häuser verlassen - wie viele es im Laufe der Nacht noch werden, konnte die Feuerwehr zunächst nicht sagen.

Die Feuerwehr versuche derzeit, die Wolke niederzuschlagen, sagte der Sprecher, ohne Details zu nennen. Die gefährliche Säurenmischung im Werk werde zudem abgepumpt. Das könne noch die ganze Nacht dauern. Rund 400 Einsatzkräfte sind vor Ort.

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