Drei Jahre und acht Monate Haft wegen Sarg-Betrugs
Weil ein Bestatter aus Schwäbisch Hall etliche Menschen mit Billig-Särgen betrogen hatte und noch weitere Delikte beging, muss er nun drei Jahre und acht Monate in Haft. Das Landgericht Heilbronn sieht es als erwiesen an, dass der 33-Jährige nach Trauerfeiern die Verstorbenen in billigere Särge umgebettet, aber die teureren abgerechnet hat.
"Es geht um die Würde des Menschen, um Gefühle und die Trauer der Angehörigen - all das wurde hier mit Füßen getreten", sagte der Vorsitzende Richter in seiner Urteilsverkündung am Mittwoch. Der Angeklagte habe das Vertrauen der Angehörigen in schlimmster Art und Weise missbraucht.
102 Einzeltaten - 200 000 Euro Sachschaden
Der Bestatter wurde wegen 102 Einzeltaten verurteilt. Unter anderem gestand er vor Gericht, dass er für Bestattungen Vorsorgeverträge mit Kunden abgeschlossen, das Geld aber nicht in einem Treuhandkonto verwaltet, sondern auf das Firmenkonto gebucht habe. Er war laut Gericht seit Januar 2010 alleinverantwortlicher Geschäftsführer der Bestattungsfirma. Insgesamt betrage der Sachschaden knapp 200 000 Euro, sagte der Richter.