Nach Angriff auf Rupert Murdoch:Sechs Wochen Haft für Schaumattacke

Angriff bei der Aussage: Rede und Antwort sollte Rupert Murdoch vor dem Untersuchungsausschuss des britischen Parlaments stehen, als ein Mann mit einem Teller voll Rasierschaum auf den Medientycoon losging. Für die Aktion muss der Komiker jetzt ins Gefängnis.

Wegen seiner Schaumattacke auf Medienmogul Rupert Murdoch ist der britische Komiker Jonathan May-Bowles zu einer sechswöchigen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Der 26 Jahre alte Jahre alte Mann muss zudem eine Geldstrafe von umgerechnet 285 Euro zahlen, wie ein Londoner Gericht entschied.

Jonathan May-Bowles

Sechs Wochen Haft für einen Teller voll Rasierschaum: Der britische Komiker Jonathan May-Bowles muss nach dem Angriff auf Medientycoon Rupert Murdoch ins Gefängnis.

(Foto: AP)

May-Bowles hatte Murdoch am 19. Juli bei einer Parlamentsanhörung zur Abhör-Affäre um die britische Boulevardzeitung News of the World mit einem Teller voll Rasierschaum beworfen. May-Bowles, der unter dem Künstlernamen Jonnie Marbles auftritt, gestand die Attacke vor Gericht - verteidigte seine Tat aber mit den Worten, dieser sei nichts im Vergleich zu den "Missetaten", die Murdoch und sein britischer Zeitungsverlag News International verbrochen hätten.

Er sprach Murdochs Frau Wendi Deng zudem "großen Respekt" aus - diese war ihrem Gatten bei dem Schaumangriff zur Seite gesprungen und hatte ihrerseits May-Bowles attackiert.

Inwischen wurde bekannt, dass News International Tausende interne Emails hat löschen lassen. Das teilte das indische IT-Unternehmen, das für die Computersysteme der Zeitungsgruppe zuständig ist, in einer Erklärung an den zuständigen britischen Parlamentsausschuss mit. Die Löschung sei allerdings kein ungewöhnlicher Vorgang, hieß es von dem IT-Unternehmen.

Hinweise darauf, dass Beweismaterial für die laufenden Ermittlungen gegen Mitarbeiter der Zeitungsgruppe vernichtet wurde, gab es zunächst nicht. Nach Angaben des Dienstleisters wurden bei News International seit April 2010 in neun Fällen insgesamt etwa 200.000 nicht zustellbare Mails, sehr alte Nachrichten aus den Archiven sowie doppelt vorhandene Mails von Mitarbeitern gelöscht, die auf eine neuere Softwareversion umgestiegen waren.

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