Süddeutsche Zeitung

Nach Absturz von Germanwings-Airbus:Fluggesellschaften planen strengere Cockpit-Regeln

Airlines wollen Cockpit-Regeln verschärfen

Nach dem Absturz einer Germanwings-Maschine in Frankreich wollen mehrere deutsche Fluggesellschaften die Zwei-Personen-Regel im Cockpit einführen. Künftig solle sich kein Pilot mehr allein im Cockpit aufhalten dürfen, sagte Matthias von Randow, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), laut am Donnerstagabend.

Der Airbus mit der Flugnummer 4U9525 war am Dienstag auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf, als er über Südfrankreich minutenlang an Flughöhe verlor und an einem Bergmassiv zerschellte. Alle 150 Menschen an Bord kamen ums Leben. Hintergrund der neuen Maßnahmen sind die Ermittlungen, wonach der Copilot den Kapitän aus dem Cockpit womöglich aussperrte und die Maschine absichtlich zum Absturz brachte.

Änderungen auch im Ausland geplant

Am Freitag solle die neue Zwei-Personen-Regelung mit dem Luftfahrt-Bundesamt besprochen werden. Die Airlines wollten das neue Vorgehen unverzüglich umsetzen. Das betreffe etwa den Lufthansa-Konzern, Air Berlin, Condor und TuiFly. Darauf habe sich der Verband mit den Mitglieds-Airlines am Donnerstag nach den jüngsten Erkenntnissen zum Absturz in Südfrankreich verständigt, hieß es in dem dpa-Bericht.

Auch ausländische Airlines wollen ihre Sicherheitsvorschriften ändern. Wie die britische Airline Easyjet und die norwegische Norwegian Air Shuttle am Donnerstag mitteilten, müssen sich bei ihren Flügen künftig immer zwei Personen vorn in der Maschine aufhalten. Infrage komme etwa ein Flugbegleiter, wenn einer der beiden Piloten das Cockpit verlässt. Ähnlich äußerte man sich bei Icelandair. In den USA und in Europa wird von Airlines die Zwei-Personen-Regelung im Cockpit bereits teilweise umgesetzt.

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SZ.de/dpa/AFP/Reuters/fran
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