Der Airbus-Konzern wird auf der Pariser Luftfahrtmesse in der kommenden Woche seinen Militärtransporter A400M fliegen lassen. "Wir haben vollständiges Vertrauen in die A400M und sind erfreut, die Flugvorführung wie geplant durchzuführen", teilte der Chef der Militärflugzeugsparte, Fernando Alonso, mit. Das Flugzeug soll von Montag bis Freitag, 15. bis 19. Juni, täglich auf der Messe in Le Bourget bei Paris abheben.
Brisant ist die Präsentation der Maschine, weil ein Flugzeug des gleichen Typs am 9. Mai auf einem Erprobungsflug nahe der spanischen Stadt Sevilla abgestürzt war. Vier Besatzungsmitglieder wurden getötet, zwei weitere erlitten schwere Verletzungen.
Ermittlungen deuten auf Softwarefehler hin
Laut Airbus waren drei der vier Triebwerke praktisch "eingefroren" - blieben also bei einer bestimmten Drehzahl stehen, während sich die Leistung nicht mehr erhöhen ließ. Die Ermittlungen konzentrieren sich Insidern zufolge auf versehentlich gelöschte Triebwerksdaten. Ohne diese Dateien funktionierten die Steuercomputer der vier Triebwerke nicht, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die Ermittlungen seien zwar noch in einer frühen Phase. Es werde aber ein Szenario durchgespielt, in dem die Daten dreier Motoren bei einer Software-Installation gelöscht wurden.
Nach dem Absturz bei Sevilla hatte Spanien die Testflüge mit Maschinen des Typs A400M teilweise ausgesetzt. Die spanische Luftfahrtbehörde INTA zog die Flugerlaubnis vorübergehend zurück. Weitere Länder, darunter Deutschland und Großbritannien, hatten nach dem Unglück entschieden, ihre A400M vorerst am Boden zu lassen. Frankreich reduzierte die Flüge der Maschinen auf ein Minimum.