Mysteriöser Tod von Eva Rausing:Tetra-Pak-Erbe vor Gericht

Polizisten entdeckten die Leiche der Milliardärsgattin Eva Rausing zufällig auf dem Luxusanwesen der Familie. Nun musste ihr Mann, ein Erbe des schwedischen Tetra-Pak-Mitentwicklers, in London vor Gericht erscheinen. Er soll die Beerdigung seiner Frau verhindert haben.

Die Polizei hatte Hans Kristian Rausing festgenommen, weil er unter Drogen- oder Alkoholeinfluss Auto gefahren war. Als Beamte am vergangenen Montag in seiner Londoner Villa eine Hausdurchsuchung durchführen wollten, entdeckten sie die Leiche von Rausings Ehefrau. Das Milliardärsehepaar Rausing gehört zu der schwedischen Familie, die durch die Mitentwicklung des Tetra-Pak zu Reichtum gelangte. Der mysteriöse Tod der 48-Jährigen hält die britische Presse seither in Atem.

Ein Bild aus glücklichen Tagen: Nach dem Tod von Eva Rausing steht ihr Mann Hans Kristian in London vor Gericht. Er soll die Beerdigung seiner Gattin verhindert haben. (Foto: REUTERS)

Die Rausings, Eltern von vier Kindern, hatten seit Jahren Drogenprobleme. Medien hatten spekuliert, die Leiche der Frau habe womöglich tagelang in dem Haus gelegen. An diesem Mittwoch nun musste sich Hans Kristian Rausing vor Gericht verantworten - weil er die Beerdigung seiner Frau verhindert haben soll.

Die Polizei behandelt den Rausings Tod weiter als "ungeklärt". Eine Obduktion hatte zunächst keine eindeutigen Ergebnisse gebracht.

Eva Rausings Vater Tom Kemeny erklärte in einer am späten Dienstagabend veröffentlichten Mitteilung, seine Tochter habe kurz vor ihrem Tod aus Sorge um ihren Mann eine Entziehungskur in Kalifornien unterbrochen. Sie habe ihn überzeugen wollen, sie in die USA zu begleiten, doch vergeblich. "Eva und Hans Kristian waren 21 Jahre lang ein Paar, das sich hingebungsvoll liebte", zitiert der britische Guardian aus Kemenys Statement. "Sie haben tausende Leben bereichert, durch ihr persönliches Engagement und ihr philantropisches Wirken. Sie haben tapfer gegen ihre Dämonen angekämpft und sich gegenseitig unterstützt."

Kemeny betonte seine bedingungslose Unterstützung für seinen "Sohn" Hans Kristian und kündigte an, einer Stiftung für Drogensüchtige zu gründen.

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