Stilkritik: CEOMama, der Millionär hat mir meine Mütze geklaut!

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Der junge Zuschauer im weißen T-Shirt hatte bei den US Open Kamil Majchrzak Käppi bekommen. Dann wurde es ihm entrissen.
Der junge Zuschauer im weißen T-Shirt hatte bei den US Open Kamil Majchrzak Käppi bekommen. Dann wurde es ihm entrissen. (Foto: Screenshot Youtube/Eurosport/New York Post Sports)

Sie legen sich mit Piloten an, krallen sich Souvenirs oder haben was mit Untergebenen: Was ist gerade los mit unseren CEOs?

Glosse von Martin Zips

Man muss sich schon sehr davor hüten, jetzt irgendeinen künstlichen Zusammenhang zu konstruieren zwischen der beruflichen Position und privatem Fehlverhalten. Na ja, dann hat der Benko halt am Gardasee ein wertvolles WC gehabt, na und? Louis Quatorze hatte es auch schön – und dazu elf Kinder von seinen Mätressen. Ist es denn wirklich so entscheidend für die letzten Dinge des Lebens, wer welche Klobrille besitzt und welches Auto fährt?

Obwohl: Die jüngste Häufung mit irgendwelchen Topmanagern, die dumm aufgefallen sind, die ist schon interessant. Da muss also was verkehrt gelaufen sein. Da gab es zum Beispiel diesen deutschen Ex-CEO, der sich am Berliner Flughafen mit einem Piloten angelegt haben soll. Der Manager stand sicher unter Zeitdruck wegen der vielen Sitzungen und so, aber der Pilot meinte, draußen ziehe ein Gewitter auf, da könne er nicht starten. Am Ende ist die Sache laut Bild dann derart eskaliert, dass der Manager mit einem Mietwagen nach München fahren musste, weil ihn niemand mehr fliegen wollte.

Sicher, das kommt vor. Auch Schauspieler wurden schon nicht befördert, meist, weil sie zu betrunken waren. Man hat sich halt nicht immer voll im Griff. Aber irgendwas scheint dieser Tage mit den oberen Etagen schon besonders schiefzulaufen. Nicht nur, wenn sie sich von ihren Golfplätzen aus mal wieder in Wahlkämpfe einzumischen versuchen oder als Priester in Russland abtauchen.

Und gerade gab es wieder einen CEO, der wegen einer Liebesbeziehung zu einer Untergebenen gehen musste. Obwohl die beiden zuvor noch nicht mal ein Coldplay-Konzert besucht hatten. Insofern ist der Manager, der dem kleinen Jungen bei den US-Open das Präsent eines Tennisspielers zunächst zwar entriss, aber dann wieder übergab, schon sehr zu loben. Nach diesem Mützen-Vorfall, der zum Glück von aufmerksamen Mitmenschen gefilmt wurde, sprach der Millionär von einer für ihn „schmerzhaften, aber notwendigen Lektion in Demut“. Das ist doch mal ein Anfang.

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